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Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN steht die Chancengleichheit aller Kinder unabhängig von der sozialen Stellung der Eltern im Zentrum der Politik.
Unabhängig davon, ob Kinder in einer Kindertagesstätte oder in Tagespflege betreut werden, muss eine hohe Qualität der Betreuung und eine bedarfsgerechte zeitliche Verfügbarkeit der Angebote gewährleistet sein. Wir sind offen für freie Träger. Einen Qualitätswettbewerb von verschiedenen Trägern und Betreuungsformen sehen wir positiv im Sinne der Kinder.
Erzieherinnen und Erzieher sind zur Erkennung sozialer Defizite, psychischer Erkrankungen, motorischer Störungen sowie Sprach- und Lernschwierigkeiten, aber auch Hochbegabungen zu qualifizieren, um in Absprache mit den Eltern Probleme rechtzeitig vor Eintritt in die Grundschule anzugehen oder zu beseitigen. Dafür übernimmt die Kosten die Stadt und stellt die Erzieher entsprechend frei. Die Elternarbeit ist zu intensivieren.
Untersuchungen zeigen, dass Jungen im gegenwärtigen Erziehungs- und Bildungssystem benachteiligt sind. Das lässt sich u.a. an den Gymnasien ablesen, an denen die Jungen deutlich in der Minderheit sind (Beispiel Runge-Gymnasium: 64% Mädchen, 36% Jungen, Schuljahr 2007/2008). Jungen werden fast ausschließlich von Frauen erzogen: In den Einrichtungen und oft auch zu Hause. Männliche Vorbilder sind wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung von Jungen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern, dass die Stadt Oranienburg gezielte Maßnahmen ergreift, um den Anteil männlicher Erzieher in den Einrichtungen zu erhöhen.
Um die Kinder auch tatsächlich in die Einrichtungen zu holen, streben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an, das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung beitragsfrei zu stellen. Für Kinder, die auf Wunsch der Eltern nicht in einer Kindertagesstätte betreut werden, sind kostenfreie Kennenlernstunden anzubieten, damit die Kinder soziale Beziehungen knüpfen können und eine professionelle Beobachtung ihres Entwicklungsstandes zu ermöglichen.
Gute Bildung und Erziehung von Anfang an gibt es nur dann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Alle Eltern wollen für ihre Kinder die besten Bildungs- und Betreuungsangebote. Sie brauchen jedoch oft auch weitergehende Beratung und Unterstützung.
Zur kontinuierlichen Unterstützung der Erzieher/innen an den Einrichtungen muss bei der Stadt ein Team von Fachberatern bereit stehen, das in einem Netzwerk mit allen bei der Arbeit am Kind beteiligten Berufsgruppen Unterstützungsangebote für Eltern organisiert. Das Beraterteam bietet auch einrichtungsübergreifende Projekte frühkindlicher Bildung an.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für die Einrichtung von Eltern-Kind-Zentren in der Stadt Oranienburg ein. Diese Zentren sollen an zentralen Standorten, zunächst im Zusammenhang mit der Ganztags-Grundschule („Havelschule“) in der Mittelstadt und in Kooperation mit den nahe gelegenen Kindertagesstätten, alle Angebote für Eltern und Kinder in der Region vernetzen und erste Ansprechpartner für die Familien darstellen (Familienkoordinator). Es geht darum, Eltern für ihre alltäglichen Probleme leicht zugängliche Beratungsangebote in einem Netzwerk der Familienbildung anzubieten.
Vorbild sind die ersten Eltern-Kind-Zentren im Land Brandenburg oder die Early Excellence Centres in England, die neben der Betreuung und Förderung für Kinder ein umfassendes Angebot für Eltern anbieten, mit Gesundheits- und Erziehungsberatung, Koch- und Sprachkursen bis hin zur Arbeitsförderung und -vermittlung.
Familien können direkt nach der Geburt ihrer Kinder beginnend betreut werden, indem sie z.B. einen „Begrüßungsbrief“ der Stadt mit Hinweisen auf die Angebote der Stadt erhalten. Spätere entwicklungsbegleitende Elternbriefe haben sich bewährt, um den Eltern Hilfestellung bei der Erziehung ihrer Kinder zu bieten.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen, dass die Eltern die Grundschule für ihr Kind frei wählen können. Das ist insbesondere wichtig, wenn Schulen ein besonderes Profil anbieten, wie z.B. die Havelschule mit Ganztagsbetrieb. Bei Übernachfrage muss die Entfernung zum Wohnort ausschlaggebend sein.
Wir fordern das Land auf, zumindest in sozialen Brennpunktgebieten eine Senkung der Klassengrößen auf die Zahl 20 (Höchstfrequenz) festzuschreiben, um hier eine individuellere Förderung zu gewährleisten.
Eigenverantwortlichkeit und spezifisches Profil verhelfen den Schulen zu neuer Akzeptanz und Anerkennung. Wenn Schulen sich entsprechend aufstellen, Schulträger sich in einer kommunal-staatlichen Verantwortungsgemeinschaft sehen und Veränderungen in der Schule gegenüber aufgeschlossen sind, dann wird zum Schülerwohl gearbeitet.
Als Teil einer vielfältige Schullandschaft begrüßen wir die Gründung einer Evangelischen Grundschule in Oranienburg und die Entstehung des freien Gymnasiums.
Nicht nur benachteiligte Schüler bedürfen spezieller Förderung. Wir fordern die Stadt auf, für die gezielte Förderung von Begabten bzw. Hochbegabten Mittel zur Verfügung zu stellen.
Für den zukünftigen Standort der Comenius Grundschule, die aus dem Schlosspark an einen neuen Standort ziehen muss, fordern wir eine Auslegung für eine zweizügige Ganztagsschule zuzüglich der Kapazitäten für eine Sprachklasse pro Klassenstufe 1–2 mit eigener Schulküche.
Für die Havelschule als Standort des von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vorgeschlagenen Eltern-Kind-Zentrums fordern wir aufgrund ihrer besonderen Lage in einem sozialen Brennpunktgebiet einen Schulsozialarbeiter.
In den letzten Jahren haben sich die Großstadtproblematiken, wie etwa Armut, soziale Unzulänglichkeiten oder erzieherische Defizite in Familien, auch in Oranienburg verstärkt. Für die Schüler soll der Sozialarbeiter unter anderem eine Vertrauensperson sein, an die sie sich sowohl bei schulischen als auch häuslichen Problemen jederzeit wenden können. Er kann auch Eltern als Ansprechpartner dienen. Nach Möglichkeit sollten hier zweisprachige Sozialarbeiter zum Einsatz kommen.
Schulsozialarbeit zahlt sich aus, sie ist kein Luxusgut, sondern eine notwendige Investition. Die Erfahrung zeigt, dass Schulsozialarbeit den Rückgang der Gewalt an den Schulen und in der Stadt fördert.
Für Lehnitz fordern wir mittelfristig eine Vergrößerung der Schule hin zur Zweizügigkeit. Schon jetzt platzt die Schule aus allen Nähten und die weiteren Zuzüge in den Speckgürtel von Berlin werden eine Vergrößerung der Schule unumgänglich machen. Eine Anmeldung von 36 Grundschülern zum Schuljahr 2008/09 und eine damit verbundene Eröffnung von zwei ersten Klassen, zeigt deutlich den Bedarf.
Zur Deckung des Raumbedarfes ist ein Gesamtlösung im Kontext Schule – Hort – Kita – Bibliothek zu finden.
Die Turnhallenkapazität im Bereich der Mittelstadt (Havel-Grundschule und Torhorst-Gesamtschule) ist sehr knapp bemessen. Jedoch ist derzeit aufgrund nicht abschätzbarer Entwicklungen der Landespolitik nicht vorhersehbar, wie sich die Schülerzahlen entwickeln werden. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden die Entwicklung kontinuierlich beobachten und beim Anstieg der Schülerzahlen dafür sorgen, dass zusätzliche Sportkapazitäten in Form einer neuen Turnhalle bereitgestellt werden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern einen behutsamen Aufbau eines Netzes von Ganztagsschulen in Oranienburg. Eine Ganztagsschule hat das Ziel, Schüler während eines großen Teils des Tages unterzubringen. Sie wird in der Regel als Kooperationsverbund von Schule und Schulhort betrieben.
Die Freizeit und die Unterrichtszeit sind in der Ganztagsschule verschränkt und bilden eine Einheit. Die Kinder müssen für jeden Tag der Woche angemeldet werden und die Anwesenheit ist verpflichtend. Die Schüler gehen je nach Schule meist zwischen 15 und 16 Uhr nach Hause, nachher wird oft eine Spätbetreuung angeboten.
Vorteil der Ganztagsschulen gegenüber den Normalschulen ist die Möglichkeit zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schülern und Lehrern, da es am Nachmittag meist lockerer zugeht als während des morgendlichen Unterrichts. Die Klassengemeinschaften verbringen längere Zeit zusammen als in anderen Schulen, was das Sozialleben positiv beeinflusst.
Aber auch Schülerinnen und Schüler, die im Elternhaus aus verschiedensten Gründen wenig Förderung erfahren, profitieren von der gegenüber der Halbtagsschule längeren Anwesenheit in der Ganztagsschule.
Damit die Freizeit, die für die individuelle Entwicklung einer Persönlichkeit sehr wichtig ist, in einer Ganztagsschule nicht zu kurz kommt, werden in den Nachmittagsstunden mehr künstlerische oder sportliche Fächer untergebracht als in der Normalschule. Die so genannten Freizeitstunden sind mit den Unterrichtsstunden verschränkt.
Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen und demographischen Entwicklung halten wir es für sinnvoll, mittels Ganztagsschulen Möglichkeiten zu schaffen, dass beide Elternteile am Erwerbsleben teilnehmen können, da die Kinder einen großen Teil des Tages betreut sind. Anders als beim ähnlichen Konzept vormittags Schule, nachmittags Hort ist der Nachmittag meist fest in den schulischen Ablauf – mit klarem und unmissverständlichem Bildungsauftrag – integriert und nicht nur eine erzieherische Betreuung.
Der von uns geforderte Ausbau von Ganztagsschulen in Oranienburg hätte auch eine positive Auswirkung auf eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung von heranwachsenden Kindern.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern vom Staatlichen Schulamt und ihren Schulträgern mehr Geld für die Bildung unserer Kinder. Unsere Kinder – alle Kinder – müssen dem Wettbewerb gewachsen sein.
Die Rahmenbedingungen wie beispielsweise die Schüler-Lehrer-Relation oder die sächliche Ausstattung der Schulen ist nicht ausreichend. Kleinere Lerngruppen und Klassen sowie gute Ausstattungen (Lehr- und Lernmittel) würden helfen, die schulischen Leistungen zu verbessern.
Wenn wir Bündnisgrüne im Zusammenhang mit kultureller Bildung in ihrer ganzen Bandbreite der verschiedensten Sparten von Musik über Kunst, Theater, Tanz etc. auch vor dem Hintergrund von Ganztagsschulen sprechen, dann bedeutet dies zwar, dass zwar ein Bildungssystem den ganzen Tag dauert, aber unterschiedliche Lernorte, Lernkontexte und unterschiedliche Organisationsformen hat. Das wiederum eröffnet die Perspektive, dass man die außerschulische Pädagogik, die Kinder- und Jugendkulturarbeit - auch vor dem Hintergrund von Kinder- und Jugendpolitik, Schulpolitik und die Kulturpolitik - als ein Bildungscluster definiert.
Hausmeister an den Oranienburger Schulen haben oft neben der Schule noch weitere Objekte zu betreuen. Auch gibt es keine feste Zuordnung zu den einzelnen Schulen. Eine Abschaffung des Rotationsprinzip hätte den Vorteil, dass vonseiten der Kinder und Lehrer eine Vertrauensbasis aufgebaut werden kann und dass der Hausmeister den Schulbetrieb mit allen Bedürfnissen und Prioritäten der Schule kennt. Wir fordern pro Grundschule einen möglichst volltags tätigen Hausmeister, um den Schulbetrieb der Oranienburger Schulen reibungslos am Laufen zu halten.
Die gute und gesunde Kindertagesstätte und Schule muss die Verpflegung mit gesundem, kindgerechtem Essen, möglichst in Bio-Qualität gewährleisten. Sie folgt damit einem erweiterten Erziehungsbegriff, der die Themen Ernährung und Bewegung berücksichtigt.
Die Qualität der heute in den Einrichtungen ausgegebenen Essen entspricht unseren Ansprüchen nicht, sie ist auf den Prüfstand zu stellen und Verbesserungspotenziale zu suchen. Dabei muss auch die Einrichtung dezentraler Küchen oder die Rückführung der Küchen in den direkten Verantwortungsbereich der Stadt ernsthaft erwogen werden.
Zwischen der sozialen Lage von Kindern und ihrer gesundheitlichen Situation besteht ein enger Zusammenhang. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich daher dafür ein, dass das Essen in der Schule für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen, Hartz-IV- EmpfängerInnen oder Sozialhilfe-EmpfängerInnen kostenfrei angeboten wird.
Kindern im Alter von ca. 9 bis 13 Jahren, so genannten „Lückekindern“, stehen in Oranienburg nicht genügend Freizeitbeschäftigungen zur Verfügung. Kinder dieser Altersgruppe sind oft für den Schulhort zu alt und für Jugendklubs zu jung. Da diese Altersgruppe gesellschaftspolitsch weit unproblematischer ist als pubertierende Jugendliche, bestand (und besteht) vielerorts eine Lücke in der pädagogischen Freizeitbetreuung.
Wir Bündnisgrüne stellen uns hier den Bau eines Abenteuerspielplatzes oder eines Jugend- und Freizeitclubs vor, der den Kindern dieser Altersstufe ergänzend zum CJO Angebote zur Verfügung stellt.
Dem Beispiel der Lokalen Agenda 21 in Oranienburg folgend wollen wir, dass regelmäßig außerschulische, praxisbezogene Angebote für unsere Schüler in Oranienburg vorhanden sind.
Dazu sind modellhafte Angebote in Arbeitsgemeinschaften mit folgenden Zielen zu organisieren:
Stärkung der sozialen Kompetenzen in der Gemeinschaftsarbeit,
sinnvolle Beschäftigung bei gleichzeitiger Herausbildung von Interessen für den späteren Beruf,
komplexe Vorgänge beim eigenen Lösen praxisbezogener Aufgaben zu begreifen.
Wahlprogramm 2008-2014 für Oranienburg
Kurzfassung
Langfassung
Programm für Lehnitz
Rechenschaftsbericht der Fraktion 2003 - 2014
Vorstellung der kommunalen Wärmeplanung - voraussichtlich ab ca. 19 Uhr im Regine Hildebrandt Haus. Wer wissen will, ob am eigenen Wohnort mit einer Fern- oder [...]