Bessere Kinderbetreuung für Alle statt Exclusivangebote für Wenige

Bündnis 90/Die Grünen wollen ein verbessertes Angebot für alle Kinder, die Oranienburger Kindertagesstätten besuchen. Deshalb fordern wir mit unserem am kommenden Montag in der Stadtverordneten­versammlung zu beratenden Antrag die Stadt auf, allen Kindern in der Stadt zusätzliche Bildungsangebote bereit zu stellen. Damit könnten gezielt sportliche, musische, spachliche oder wissenschaftliche Aktivitäten in den Einrichtungen gefördert werden. Warum soll eine Einrichtung nicht z.B. als „Forscherkita“ Kinder gezielt an natur­wissen­schaftliche Fragestellungen heranführen?

Der Ansatz der sportorientierten Kita „Falkennest“, die eine städtische Gesellschaft als „freier“ Träger eröffnen will, wird dagegen von den Bündnisgrünen abgelehnt, da das Konzept sozial unausgewogen und zu teuer ist. Eine Kita mit sportlichem Schwerpunkt kann selbstverständlich die Vielfalt der Einrichtungen in Oranienburg vergrößern. Aber das Argument der Befürworter, eine derartige Kita könne die krankhafte Übergewichtigkeit von Kindern bekämpfen, ist absurd. Welche Eltern würden ihr zu Übergewicht neigendes Kind in eine Sportkita geben? Das würden sie ihrem Kind sicher nicht antun! Den Kampf gegen Bewegungsarmut und falsche Ernährung müssen alle Kitas kämpfen. Hierbei benötigen sie mehr Unterstützung seitens der Stadt als bislang.

Ein Blick auf die Zahlen, die uns die Stadtservice GmbH als zukünftige Betreiberin vorgelegt hat, zeigt, dass das Falkennest von erheblich höheren Einnahmen aus Elternbeiträgen ausgeht, als sie andere Kitas in Oranienburg erzielen. Während man beim Falkennest von mehr als 1.200 EUR durchschnittlich pro Platz und Jahr ausgeht, plant man für die Kita Krümelhausen nur mit gut 700 EUR, ein Mehrbeitrag von 68%. Verglichen mit der Kita „Friedrich Fröbel“ wären für's Falkennest sogar die dreifachen (!) Durchschnittsbeiträge fällig. Diese Zahlen zeigen, dass man offenbar nicht mit einer „normalen“ sozialen Mischung für das Falkennest plant. Derartige Erlöse lassen sich nur erzielen, wenn man entweder überhaupt höhere Beiträge plant oder schlechte Zahler, also sozial schwache Familien, von der Benutzung ausschließt: Ein Hartz IV-Empfänger zahlt mit 180 EUR im Jahr weniger als ein Sechstel des benötigten Durchschnittsbetrages. Wie viele sozial Schwache kann sich diese Kita leisten?

Betrachtet man auf der anderen Seite die Zuschüsse, die die Stadt zum Betrieb der Kita leisten müsste, so liegen diese pro Platz gerechnet beim Falkennest erheblich höher als bei vergleich­baren Kitas. Mit 91% mehr betrügen die Subventionen fast das Doppelte wie bei der Kita Krümelhausen. Dies erklärt sich natürlich aus dem deutlich besseren Angebot, schließlich sollen alle T.U.R.M.-Angebote wie Sauna, Baden und Bowlen inklusive sein. Aber ist das gerecht gegenüber den anderen 97% der Kinder, die in anderen Kitas der Stadt betreut werden? Wir meinen nein!

Wir sollten das verfügbare Geld nicht in Exklusiv-Angebote für Wenige investieren, sondern so ausgeben, dass alle Oranienburger Kinder davon profitieren.

Die für Oranienburg erforderlichen Kitaplätze kann mit dem CJO ein Träger bereitstellen, der über jahrelange Erfahrung in sozialer Arbeit für Oranienburg verfügt, und bei dem sich die Kita in ein bestehendes Netzwerk von Angeboten einpasst. Nur nebenbei sei erwähnt, dass hier die Investitionskosten mit 850 TEUR erheblich unter den veranschlagten 1,5 Mio EUR für das Falkennest liegen. Es ist für uns unverständlich, dass das CJO nicht berücksichtigt werden soll.

Wir fordern die Stadtverordneten auf, statt des Falkennestes dem Christlichen Jugendzentrum den Zuschlag zu geben und zusätzlich den Weg freizumachen, das Bildungsangebot in allen Oranienburger Kitas zu verbessern.

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