Hohen Neuendorf: Lost in Borgsdorf?

01.03.24 – von Oliver Jirka –

Borgsdorf Ost. Hinter der Bahnlinie wohnt man sehr schön. Doch sind die Schranken geschlossen, ist Frust vorprogrammiert. Das kann schonmal 10-15 Minuten dauern. Zeit, die manche nicht haben.

Eine Bahnstrecke mit beschranktem Übergang bedarf der Instandhaltung und Modernisierung, denn angenehm und pünktlich Bahn fahren wollen schließlich alle. Nun beklagen wir, dass die Bahnquerung nach einer längeren Sperrung 2021 auch heute wieder nicht voll nutzbar ist. Und auch 2025 sind Baumaßnahmen geplant, dann sollen die Fernbahngleise erneuert werden. Als Ausweichmöglichkeit für den Fußverkehr gibt es von jeher nur die Treppenanlage – ohne Rampe, ohne Aufzüge. Alle anderen müssen durch den Wald nach Birkenwerder. Die Einwohnerzahl in Borgsdorf steigt, Kreuzungsverkehr auf Straße und Bahn nehmen zu, doch das System wächst nicht mit. Automatisierter Schrankenbetrieb, schnellere Zugdurchfahrten und eine S-Bahn-Taktverdichtung führen nicht dazu, dass das Mobilitäts- und Sicherheitsgefühl vieler jenseits der Bahnlinie Wohnender zunehmen wird.

Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern daher mit dem heute mit großer Mehrheit durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Antrag, dass die seit mehr als 5 Jahren diskutierten Rampen beidseits der Bahn vor der nächsten großen Sperrung baulich umgesetzt werden. Diese Rampen sollen dem Fuß- und Radverkehr, Kinderwagen, Rollatoren usf. vorbehalten sein. Außerdem fordern wir die sofortige Realisierung der Notzufahrt über den Waidmannsweg über den Bauhof Birkenwerder in den Wensickendorfer Weg. Die Bürgermeister Apelt und Zimniok müssen dies zur Chefsache machen.

Phantasien von Untertunnelungen oder Überbrückungen für den gesamten Verkehr mit hunderten von Metern langen Rampen erteilen wir eine klare Absage. Unser Dorf darf nicht ein zweites Mal durchschnitten werden. Auch eine Umgehungsstraße über die Hubertusallee nördlich in den Wald mit einer dortigen nicht niveaugleichen Querung lehnen wir aus Naturschutzgründen ab.

Wenn Bürgerinnen und Bürger östlich der Bahn jetzt vernünftige Ausweichmöglichkeiten und ein serviceorientiertes Informationsmanagement bekommen, dann wird man sich auch in Borgsdorf Ost nicht länger abgehängt fühlen.

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Hohen Neuendorf | Kachel | Pressemitteilung | Verkehr

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