Neujahrsempfang der GRÜNEN in Oranienburg

03.01.15 –

Am 03. Januar hatten die GRÜNEN aus Oranienburg zum Neujahrsempfang in das Oranienburger Bürgerzentrum geladen. Unter den Rednern war auch Thomas von Gizycki. Er bedankte sich für das persönliche Engagement aller Unterstützer und gab folgenden Ausblick...

Ich freue mich, hier zu stehen, was durchaus nicht selbstverständlich ist. Es bedurfte dazu mindestens zweier politischer Ereignisse:

Die Grünen haben sich von über 30 Jahren gegründet, weil sie mit den politischen Verhältnissen in Westdeutschland nicht zufrieden waren und für mehr Gleichberechtigung, mehr Demokratie, Gewaltfreiheit und Ökologie einstanden. Sie haben damit den Aufbruch in eine neue Zeit begründet.

Bündnis90 stand ebenfalls für einen Aufbruch zu neuen Ufern, für den demokratischen Aufbruch einer Gesellschaft, die erkannt hat, dass sie selber verantwortlich ist für ihren Staat und für die Lebensverhältnisse und dass es Zeit wird das auch zu tun. Ohne diese beiden mutigen Aufbrüche würde ich jetzt nicht hier stehen.

Inzwischen sind viele unserer Forderungen von damals zum politischen Mainstream in diesem inzwischen wiedervereinigten Deutschland geworden. Im Rückblick zeigt sich, was möglich ist und was Menschen, die engagiert und hartnäckig für ihre Sache kämpfen, möglich machen können.
„Ich mach mir die Welt wiedewiedewie sie mir gefällt" ist zwar nur ein Kinderlied, aber auch Programm. Wir können die Welt tatsächlich machen, wie sie uns gefällt, wir haben es in der Hand und sind verantwortlich. Wir sind es vor allem unseren Nachkommen schuldig, dass diese Welt auch ihnen noch gefällt, sie lebenswert bleibt, es noch Gestaltungsspielraum gibt und die Menschheit in ihrer Gier nach Energie, Macht und Geld nicht die letzten Ressourcen verspielt.

Während die soziale Frage entscheidend war am Beginn des 20. Jahrhunderts ist es jetzt die ökologische Frage für unser 21. Jahrhundert. Die Frage, wie wir alle gemeinsam auf diesem Planeten werden leben können, ohne uns gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen.

Sollen doch die Inder und Chinesen, die Russen oder Koreaner kommen und versuchen uns unseren Lebensstandard streitig zu machen, den werden wir es schon zeigen. So könnte man denken, so ist es derzeit gängige Politik. Wir lassen uns doch die Butter nicht vom Brot nehmen!

In einer globalisierten Welt ist das keine Antwort, die uns wirklich weiter bringt. Das unterscheidet die Politik von Bündnis90/Die Grünen immer noch fundamental von derjenigen anderer Parteien.
Aber auch hier vor Ort macht es einen Unterschied. Sehen wir die unserem Landkreis Oberhavel zugewiesenen Flüchtlinge als „Problem", welches es zu lösen gilt, oder als Chance, neue Internationalität und kreative, neue Mitbewohner zu gewinnen?

Wird Naturschutz als Hemmnis für wirtschaftliches Wachstum oder als Grundvoraussetzung für eine positive, nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes und die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt wahrgenommen? Ist Kunst und Kultur ein nettes Sahnehäubchen oder das, was eine Gesellschaft zusammenhält, identitätsstiftend wirkt und damit für uns alle unverzichtbar ist?

Für mich reicht es nicht aus, wenn in der Kreisstadt alle Stunde oder alle zwei Stunden mal ein Bus aus dem Zentrum nach Süd fährt. Oder dass der Landkreis sich für die Anbindung von Touristenmagneten, wie der Gedenkstätte oder dem Tierpark Germendorf, nicht wirklich zuständig fühlt.

Es ist doch ein Skandal, dass der Landkreis immer noch nicht in der Lage ist, ein Deutsch-Lern-Angebot für die Asylbewerber in Lehnitz in Gang zu setzen und dass das jetzt erst im März beginnen soll. Das muss doch schneller gehen. Es ist super, dass Ehrenamtliche jetzt mit Unterricht begonnen haben, aber damit kann und darf der Landkreis sich nicht aus der Verantwortung stehlen.
Neue Ansätze und Denkweisen in der Kreisverwaltung sind aus unserer Sicht also dringend notwendig, um die anstehenden Herausforderungen auch hier in Oberhavel zu meistern. Ich habe mich daher entschlossen, für die jetzt anstehende Landratswahl zu kandidieren und stehe für einen solchen Aufbruch.

Wir wissen aber auch alle, dass es ein langer Weg ist, bis „grüne" Ansätze, die Probleme vom Grund her zu denken und nicht nur nach schnellen Lösungen zu suchen, in einer Gesellschaft mehrheitsfähig sind. Dass es sich lohnt, für Dinge zu streiten, die noch fern sind, haben wir gesehen – ich stünde sonst nicht hier.

Meine Kandidatur ist somit ein Angebot und eine Aufforderung an alle Oberhavelerinnen und Oberhaveler, sich einzubringen und sich Gedanken zu machen über die Welt, wie sie Ihnen gefällt.
Ich stehe für Dialog und eine transparente Art Entscheidungen zu fällen, nachdem alle Argumente zwischen den Betroffenen ausgetauscht und bewertet wurden.

Das neue Jahr bringt Oranienburg und Oberhavel aber nicht nur einen neuen Landrat, es stehen auch andere Themen auf der Agenda. So wollen wir zum Beispiel den sozialen Wohnungsbau wiederbeleben. Dann gilt es, neue Bürgermeister oder Bürgermeisterinnen in Hohen Neuendorf und Birkenwerder zu wählen sowie die Qualität von Bildung weiter zu verbessern. Der Ausbau der A10, die Revitalisierung der Schnellen Havel oder die Verbesserung des ÖPNV im Kreis sind weitere wichtige Themen.

Ich bin mir sicher, überall werden sich auch Bündnisgrüne einmischen und engagieren. Ich freue mich daher auf die Zusammenarbeit und wünsche uns allen ein erfolgreiches und gesundes 2015.

Thomas von Gizycki

 

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