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22.07.16 –
Auch in diesen Sommerferien nehme ich mir Zeit, um Projekte und Institutionen in Brandenburg zu besuchen und mit Menschen noch intensiver ins Gespräch zu kommen.
Bei meiner heutigen 1. Station der politischen Sommertour besuchte ich die Oberhavel Kliniken GmbH – Standort Hennigsdorf. Dort traf ich den Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH Herrn Dr. med. Detlef Troppens. An dem sehr aufschlussreichen und lohnenden Gespräch nahmen auch die Pflegedienstleiterin Frau Beatrice Marzahn und Frau Dorothea Mantei, die Prokuristin der Oberhavel Kliniken GmbH teil.
Wir erhielten einen ausführlichen Überblick über die medizinischen Angebote der drei Standorte der Oberhavel Kliniken GmbH Oranienburg, Hennigsdorf und Gransee.
Hennigsdorf hat einen Schwerpunkt in der inneren Medizin, besonders im Bereich der Herz-, Kreislauf und Gefäßerkrankungen und einen weiteren in der Neurologie und Psychiatrie. Wegen der steigenden Patientenzahlen entsteht auf dem Gelände in Hennigsdorf ein Klinik-Neubau mit über 90 Betten, der im März 2017 eingeweiht werden soll.
Wir sprachen intensiv über die Fachkräftegewinnung sowohl im ärztlichen, als auch im pflegerischen Bereich. Hier wurde deutlich, wie brisant ganz besonders der Mangel an gut ausgebildeten Pflegekräften ist. Der Klinikbetrieb versucht mit 90 Ausbildungsplätzen allein in der Pflege Abhilfe zu schaffen, aber es reicht bei weitem nicht, die Anzahl der altersbedingt ausscheidenden Kräfte zu kompensieren.
Aus dem intensiven Gespräch mit den Leitungskräften aus der Praxis, konnte ich viele inhaltliche Vertiefungen und Hinweise für meine parlamentarische Arbeit mitnehmen.
Heute trafen wir in der Fachhochschule der Polizei Oranienburg den Präsidenten der Hochschule Rainer Grieger zu einem intensiven und ausführlichen Gespräch. „Wir sind ein polizeilicher Bildungskonzern“, so fasste Herr Grieger zu recht seine Ausführungen über die Fachhochschule der Polizei zusammen.
Die Fachhochschule bietet nicht nur einen Ausbildungsgang für den mittleren Dienst, sondern auch einen akkreditierten Bachelor-Studiengang für den gehobenen Polizeivollzugsdienst an. Seit einem Jahr gibt es einen Masterstudiengang gemeinsam mit der Polizeihochschule Berlin, der an der deutschen Hochschule der Polizei in Münster seine Fortsetzung findet.
Ein wichtiger Teil der Arbeit ist die internationale Zusammenarbeit, insbesondere mit EU Staaten. Viele der Auszubildenden machen Auslandpraktika und Hospitationen von Island bis Spanien. Außerdem wird - wie an allen Hochschulen - auch in Oranienburg Forschung betrieben.
Das Auswahlverfahren für einen der 300 Ausbildungs-/Studienplätze ist sehr intensiv. Bis zu 6.000 Bewerbungen gehen online ein, von denen ca. die Hälfte der Bewerber*innen nach einer Einladung auch zum Bewerbungsverfahren erschient, davon kommen 50 % aus Brandenburg, der Rest aus anderen Bundesländern.
Bei einem Gang über das gesamte Gelände der Fachhochschule wurden wir von zwei Polizeianwärter*innen begleitet, die uns einen Blick auf die Ausbildung aus der Sicht der Studierenden ermöglichten. Wir haben uns zahlreiche Schulungsräume, Hörsäle, Räume zur Tatortsimulation, die Schießanlage und die Bibliothek angesehen und mit einigen Dozenten und Dozentinnen gesprochen.
Wir trafen am Nachmittag mit Frau Culmsee, der Koordinatorin des Frauenhauses und der Frauenberatungsstelle Oranienburg, Frau Rutsch, sozialpädagogische Mitarbeiterin des Frauenhauses und Frau Rüffer vom Märkischen Sozialverein e.V.zusammen.
Der Märkische Sozialverein – gegründet 1991 – feierte bereits sein 25-jähriges Bestehen und ist seit 14 Jahren Träger des Frauenhauses und der Beratungsstelle. Das Frauenhaus Oranienburg, das dezentral liegt, bietet 10 Plätze für Frauen mit ihren Kindern aus Gewaltsituationen und hat eine 24 Stunden Hotline geschaltet.
Dass die Landesfinanzierung für die Frauenhäuser in Brandenburg erhöht wurde, wurde allgemein begrüßt. Dass die Gesamtfinanzierung immer wieder unsicher ist und die Träger jährlich bei den Kommunen für Zuschüsse auf Werbetour gehen müssen, stellt eine Belastungsprobe dar.
Äußerst bedauerlich ist auch, dass es nicht nur im Frauenhaus Oranienburg keine finanziellen Mittel für die Arbeit mit den Kindern gibt. Kinder, die in einer von Gewalt geprägten Familie aufwachsen, sind immer Opfer, selbst wenn sie nicht selber misshandelt werden. Das ist inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen. Ohne intensive Bearbeitung der Familiensituation können aus den kindlichen Opfern aber wieder Opfer oder auch Täter werden.
Wir sprachen auch über konkrete Probleme bei der Arbeit. Die Entscheidungen von Jugendamtsmitarbeiter*innen und Richter*innen zum gemeinsamen Sorgerecht auch für gewalttätige Väter wurde sehr kritisch gesehen. So werden Frauen gezwungen, Kontakt zu den Tätern gegen ihren Willen aufrecht zu erhalten.
Wir erhielten einen Überblick über das umfangreiche Aufgaben-Spektrum des Märkischen Sozialverein e.V.. Dazu gehören unter anderem eine Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationsstelle, die Schuldnerberatungsstelle, ein Betreuungsverein, sozialpädagogische Hilfen und Tagesgruppen, die Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit Demenz und deren Angehörige.
Besonders auffällig in der Arbeit ist aktuell ein Fachkräftemangel in allen sozialen Bereichen zu spüren, dass betrifft auch die Flüchtlingsarbeit in der Region. Es gibt zwar ausfinanzierte Stellen, aber keine Bewerber*innen dafür.
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Event | Hennigsdorf | Kachel | Oranienburg | Politik
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