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01.02.22 –
Eine erfreulich hohe Zahl von 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der Auftaktveranstaltung "Ausbau der Erneuerbaren Energien in Oberhavel" per Zoom am 20.01.21 teil. Es wurde dadurch klar, dass dieses Thema vielen unter den Nägeln brennt.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde hatte Robert Hufnagel die strukturellen Rahmenbedingungen vom Bundesklimaschutzgesetz, den Klimaplan des Landes Brandenburg bis hin zur Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Ruppin (https://www.prignitz-oberhavel.de/start.html) erläutert.
Im Anschluss gab Jan Gühne einen kurzen Einblick in die neue Studie "100% Erneuerbare Energien für Berlin-Brandenburg bis 2030" (https://www.energywatchgroup.org/) - sie beschreibt die rein technischen Voraussetzungen für den Umstieg. Demnach müssten beispielsweise die PV-Anlagen in Brandenburg von 1,1 GW auf 27 GW bis 2030 ausgebaut werden. Allein daran sieht man, wie gewaltig die Aufgabe ist, die uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten bevorsteht.
Eine grundlegende Frage stand danach im Raum: Wer organisiert die kommunale Energiewende? Wer setzt das alles um?
• Die Kommunen bestimmen und entscheiden über den PV Ausbau - deshalb läuft der Ausbau weitgehend ungeregelt und unübersichtlich - wie können die Kommunen bei den Ausbauzielen verpflichtet werden?
• Abhilfe könnte ein Brandenburger Klimaschutzgesetz bringen, analog wie in BaWü - ist jedoch noch in Planung.
• Projektträger treffen häufig auf überforderte „Hobby-Politiker“, die froh sind, wenn sie ein fertiges Konzept bekommen. Die Umsetzung ist dann aber unter Umständen nicht optimal für die Kommune im Sinne des Standortes / Naturschutzes oder der Bürger- Beteiligung und an der Wertschöpfung.
• in einigen Ort gibt es Klimaschutzmanagerinnen und -manager - Angesichts der Aufgabe sind sie aber oft heillos überfordert. (Die Stelle des Klimaschutzmanager des Landkreises wurde zudem wiederholt nicht besetzt.)
• die Planungsgemeinschaft Prignitz-Ruppin regelt den Ausbau der Windkraft - neuer Plan ist im Entwurf, Fertigstellung wohl ca. Mitte/Ende 2023 - warum entwirft die Planungsgemeinschaft für den PV-Ausbau keine Pläne / mögliche Standorte anhand der vorher vereinbarten Kriterien?
Einerseits sind die Kommunen gefragt - Beispiel Stadtwerke Sigmaringen - Solaratlas und Programm SolardachPlus - einfacher Weg für Bürger zur eigenen PV Anlage auf dem Dach.
Andererseits findet der Ausbau der Erneuerbaren dort Akzeptanz in der Bevölkerung, wo die Bürger im Vorfeld mit einbezogen werden (vielleicht dann nicht am optimalsten Standort).
Folgende Ideen standen im Raum: Wie könnte die Heinrich-Böll-Stiftung den Ausbau/die Vernetzung begleiten? Könnte die Grün-bürgerbewegte Kommunalpolitik (GBK) für Mandatsträger und Interessierte Fortbildungen/Energietage organisieren? Wo entstehen schon Projekte im Landkreis - beispielsweise das Quartierskonzept in Hohen Neuendorf/Borgsdorf? Wie können sich Bürger einbringen - Gründung von Energiegenossenschaften?
Diese Ideen sollen nun in einem neuen Treffen der Arbeitsgemeinschaft Energiewende OHV am 09.02. um 20.30 Uhr weiter vorangebracht werden.
Jan Gühne
Kategorie
Energie | Event | Oberhavel | Umweltschutz | Wirtschaft
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