Den Moor-GAU verhindern! Pflege- und Entwicklungskonzept Herthamoor als Maßnahme im lokalen Klimaschutz wahrnehmen

02.06.16 –

PRESSEMITTEILUNG

Rund 25 NaturschützerInnen und interessierte BürgerInnen folgten am Sonntag, 26. Mai,  einer Einladung von Bündnis 90/ Die Grünen in das Hohen Neuendorfer Herthamoor.

Das Ende 2014 von der Stadt Hohen Neuendorf in Auftrag gegebene Pflege- und Entwicklungskonzept, erstellt durch das Büro  UBB Umweltvorhaben Dr. Klaus Möller GmbH, wurde erstmals am 3.5.2016 im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt präsentiert – und vertagt. Die sich bereits im Fachausschuss aufdrängenden Fragen, welche Maßnahmen welche Priorität genießen sollten und ob bzw. in welcher Form Durchwegungen angemessen seien, konnte noch nicht geklärt werden. Uns erschien eine fundierte Debatte um dieses sensible Thema ohne einen Ortstermin auch kaum sinnvoll. 

Fachliche Infos mit Kurzpräsentation des Pflege- und Entwicklungskonzeptes gaben Martina Wagner (Biologin, auch im Briesetal-Verein aktiv) und Friederike Blenau (ebenfalls Biologin), abgerundet von einem Praxiseinblick durch den ehrenamtlichen Naturschützer Helmut Gericke sowie Marian Przybilla.   

Relativ schnell wurde deutlich, dass es aus Gründen des Natur- und Klimaschutzes nur ein Ziel geben kann – die derzeitigen Moorflächen schnellstmöglich zu sichern, zu stabilisieren und eine Wiedervernässung angrenzender Flächen (in Richtung des Grabens nach Süden) zu fördern. Trocken fallende Moore setzen durch organische Zerfallsprozesse unglaubliche Mengen CO2 in die Atmosphäre – das muss natürlich verhindert werden. Dazu muss das Risiko eines unkontrollierten und unbeabsichtigten Wasserabflusses verringert werden, was der „Super-GAU“ für jedes Moor wäre. Darauf weisen übrigens die ehrenamtlichen NaturschützerInnen schon seit mehreren Jahren hin – aber ohne ein wissenschaftlich erstelltes und kostspieliges Konzept ist wohl schwer zu argumentieren…? Dieses Konzept haben wir jetzt, und in die dort festgehaltenen Maßnahmen muss das ehrenamtliche Engagement sinnvoll eingebettet werden. 

Zu den Sofortmaßnahmen zählt auch die Pflege- und Schnittmaßnahmen im Bereich Seggenmoor, um den dortigen Trockenfall zu verhindern und ungewünschte Nährstoffeinträge zu reduzieren. Im Seggenmoor wäre eine ehrenamtliche Pflegeaktion zu organisieren, die Stadt muss dazu vor allem ihr Einverständnis geben. 

Zu den Sofortmaßnahmen zählen nicht eine Steganlage oder eine Schautafel. Eine vollständige Durchwegung der sensiblen Fläche sollte aus der Wunschliste gänzlich gestrichen werden. Karsten Poppe: „Diese Projekte kosten ein vielfaches des Betrages, welcher nötig wäre, um originären Naturschutz zu betreiben.“ „Spielen können wir woanders“, so die Schlussbemerkung von Oliver Jirka, welcher die Herthamoor-Besucher am Sonntag beipflichteten. 

In der Juni-Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt wird das Thema Herthamoor leider noch nicht beraten, sondern erst am 5. Juli, 18:30 Uhr im Rathaus. Interessierte NaturschützerInnen sind herzlich eingeladen.

 

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Hohen Neuendorf | Kachel | Pressemitteilung | Umweltschutz

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