Walnüsse aus Oberkrämer/ Leegebruch statt aus Kalifornien

27.03.21 – von Susanne Grätsch –

Tipps, Tricks und Verarbeitungsmöglichkeiten

Mögt Ihr auch so gerne Walnüsse? Von allen Nüssen ist es mir die Liebste: Sie ist leicht zu kauen und ihr aromatischer Geschmack ist etwas ganz besonderes. Und sie gehört zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt.

Warum ist die Walnuss so gesund?

Sie enthält jede Menge Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen hemmen und sich positiv auf Herz und Kreislauf, Blutdruck und Blutfettwerte auswirken. Und sie enthält von allen Nüssen die meisten Antioxidantien, die uns vor Krebs schützen. Nicht zu vergessen: Die Vitamine E, B1, B2, B3, B6 und Folsäure sind gut für Nerven, Gehirn und Zellen.

Wieso schreiben wir hier bei den Grünen darüber?

In Deutschland wachsen durchaus viele Nüsse, aber zumeist wild in Wäldern oder in Gärten oder Parks. Es gibt kaum Nussanbau zum wirtschaftlichen Weiterverkauf. Fast alle Walnüsse im Handel stammen also aus dem Ausland, vorwiegend aus Kalifornien, und müssen weite Strecken zurück legen, bevor sie bei uns in den Läden landen.Heimische Nüsse ernten: Wir würden Euch gerne dafür gewinnen, dass Ihr unsere heimischen Walnüsse schätzen lernt.

Deshalb möchten wir Euch heute von den Erfahrungen von Julia und Norbert aus Vehlefanz erzählen, die einen großen Walnussbaum auf ihrem Grundstück haben. Julia und Norbert haben Glück, denn so ein Baum wächst langsam und er braucht einige Jahre, bevor er das erste Mal Nüsse abwirft. Doch auch, wer keinen eigenen Baum besitzt, kann leicht Walnüsse in Mengen ernten: Sei beim Spazierengehen aufmerksam und Du wirst an unseren Feldwegen überall Walnussbäume stehen sehen, die im Herbst Ihre Früchte abwerfen. Einfach auflesen und fertig. Und dann sitzt man da: Kiloweise Nüsse vor sich, der Nussknacker in der Hand und es geht unendlich langsam, bis man das Fruchtfleisch rausgepult hat. Man denkt sich: Wie viel leichter wäre es doch, einfach die Tüte aus dem Discounter aufzureißen und die leckeren Früchte zu genießen, ohne sie mühsam knacken zu müssen…

Die Walnussmeisterei Böllersen in Herzberg Mark

Hier können wir Abhilfe schaffen. Denn Julia und Norbert ging es genauso. Ihr Baum wirft ziemlich viele Nüsse ab. Im letzten Herbst haben sie dann die Walnussmeisterei in Herzberg entdeckt. 10 Kilo Nüsse hingebracht, nach dem Knacken mit Knackmaschine erhielt man über zwei Kilo Nüsse, die gepresst über 1 Liter hochqualitatives Nussöl ergaben, dazu das Restprodukt aus dem Pressvorgang, der Presskuchen. Der lässt sich auch für vieles verwenden. Du kannst die Paste zum Beispiel morgens in Dein Müsli mischen. Oder Du machst daraus Honig-Marzipan. Heute Nachmittag durften wir dieses bei Julia und Norbert testen. Fantastisch! Schmeckt ein bisschen wie Rumkugeln ohne Rum… Dafür aber sehr viel nussiger als Marzipan aus Mandeln…

Und hier das Rezept für Honig-Marzipan aus Walnuss-Presskuchen selbstgemacht

Man braucht

• 200g Presskuchen
• 3-4 EL flüssigen Honig (z.B. Akazienhonig)
• 2-3 EL Rosenwasser (Apotheke)
• Zitrussirup
• Bittermandel

Zubereitung:

Presskuchen mit dem Blitzhacker (Moulinette, elektrische Kaffeemühle) sehr fein mahlen. Dann Rosenwasser, Honig, Bittermandel und soviel Zitrussirup je nach Geschmack hinzugeben und die Masse durchkneten bis sie geschmeidig ist. Aus der Masse kleine Kugeln formen, in einen flachen Behälter mit Deckel legen, etwas Kakao darüber sieben, Deckel auflegen und die Marzipankugeln darin schwenken. Die Kugeln lassen sich am Besten im Kühlschrank aufbewahren.

In Herzberg erhältst Du neben verschiedenen Walnussbaumpflanzen auch viele andere Nussprodukte, wie zum Beispiel Nusslikör, Walnusssenf, Nussshampoo und vieles mehr. Es macht Spaß im Hofladen herum zu stöbern. Weiterhin geben sie Dir Tipps für den Anbau Deines eigenen Walnussbaums. Mehr Infos erhältst Du hier: www.walnussmeisterei.de

Walnussbäume als Mückenschutz

Dein Walnussbaum im Garten hat einen weiteren positiven Nebeneffekt, wenn Du im Sommer darunter sitzt: Er verjagt Mücken! Stechmücken mögen die ätherischen Öle des Walnussbaums gar nicht. Auch Schmeißfliegen und Bremsen meiden den Geruch. Schon die Bauern vor vielen hunderten von Jahren pflanzten deshalb Walnussbäume in die Nähe von Mist und Komposthaufen, um die Insekten im Zaum zu halten.

Fazit: Die Walnuss ist ein gesundes und vielseitiges Lebensmittel, das Du gut bei Dir im Garten oder auf dem Feld ernten kannst. In Herzberg wird Dir das Knacken abgenommen und im Schatten des Walnussbaumes bist Du Mückenfrei. Und wenn Du dann noch im Sommer Deinen Grill unter dem Baum anschmeißt, kannst Du Walnusssenf von den eigenen Nüssen dazu essen. Und zum Nachtisch Walnuss-Marzipankugeln.

Viel Spaß dabei.

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Oberkrämer

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