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28.06.22 –
„Wir fordern: alle halbe Stunde ein Zug zwischen Berlin und Neustrelitz mit Halt in Löwenberg, Gransee, Dannenwalde und Fürstenberg.“ Diesen Satz haben rund 1000 Menschen unterschrieben bei einer Unterschriftenaktion der Granseer Bündnisgrünen und mehrerer Fürstenberger Initiativen wie der „BI-Fürstenberg/Havel Barrierefreier Bahnhof“ und dem Tourismusverein „Fürstenberger Seenland e.V.". Eingereicht werden sollen die Unterschriften im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Entwurf des Landesnahverkehrsplans, den Landesminister Guido Beermann im Mai vorgelegt hat.
Ingrid Hüchtker, Sprecherin der Bündnisgrünen, erklärte: „Die Chaos-Wochenenden zum Sommeranfang auf der Bahnstrecke des RE 5 zwischen Berlin und Neustrelitz mit Ausfällen, Baustellen, Überfüllungen zeigen, was passiert, wenn das System Bahn nicht vorbereitet ist für eine steigende Nachfrage. Dieses Chaos wird uns langfristig blühen, wenn wir nicht heute vorausschauend für morgen planen.“ Denn im Landesnahverkehrsplan sei einer Taktverdich-tung auf der Strecke des Regionalzuges RE 5 zwischen Berlin und Ostsee keine Priorität eingeräumt worden – im Gegenteil, erst später als 2030 tauche sie mit niedriger Priorität in der Planung auf. Hüchtker: „Schon zu normalen Zeiten – also ohne 9-Euro-Ticket – sind die Züge regelmäßig überfüllt. Hier treffen Pendler-, Ausflugs- und Reiseverkehr aufeinander.“ Hüchtker wies darauf hin, dass sowohl Gransee als auch Fürstenberg Wohngebiete in Bahnhofsnähe planen, die Zahl der Pendler werde noch zunehmen. Die gute Erreichbarkeit per Bahn sei ein wichtiger Standortvorteil, der durch die mangelhafte Verkehrsplanung jedoch gefährdet sei. „Die Erderhitzung zwingt uns, immer öfter auf das Auto zu verzichten. Doch wenn nicht genug Züge fahren, bleibt uns keine Wahl“, so Hüchtker.
Der Fürstenberger Verkehrsexperte Bernhard Hoffmann ergänzte: „Die Bahnstrecke Berlin – Neustrelitz ist Teil der transeuropäischen Verbindungen „Orient-Östliches Mittelmeer“ und „Skandinavien-Mittelmeer“. Sie ist 2-spurig für eine Geschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut. Sie ist voll elektrifiziert. Für ein zusätzliches stündliches Zugpaar zwischen Neustrelitz und Berlin-Südkreuz (Fahrzeit 1:23) bedarf es außer der Anschaffung von drei zusätzlichen Zügen keiner Investitionen in die Infrastruktur. Mit dem Halbstundentakt auf dem RE 5 ist mit geringem Aufwand eine erhebliche Verbesserung der Qualität für uns Bahngäste erreichbar.“ Hoffmann ergänzte noch eine weitere Forderung der Fürstenberger Unterschriftenaktion: „Wir fordern, dass der RE 5 in Richtung Berlin spätestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 stündlich am Bahnsteig 1 halten soll. Denn nur dieser Bahnsteig ist barrierefrei erreichbar und erlaubt den Einstieg mit Rollstuhl, Kinderwagen etc.“ Bislang hält der RE 5 in Richtung Berlin nur zweimal am Tag am Bahnsteig 1. Hoffmann: „Es ist absolut unverständlich, warum diese überschaubare Maßnahme nicht umgesetzt wird als Zwischenlösung bis zur Realisierung des seit vielen Jahren geplanten barrierefreien Umbaus des Fürstenberger Bahnhofs.“
Bei Rückfragen der Redaktion: Ingrid Hüchtker, T: 0172/3059160
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