20.10.15 –
Was zur Zeit zum Thema Flüchtlinge vor sich geht, ist ein Skandal!
Nur um einen Punkt vorab klar zu stellen: Dieser Vorwurf geht in keinster Weise an die Verwaltung des Kreises - die Mitarbeiter dort arbeiten mit Sicherheit "am Anschlag" und darüber. Die Ursache liegt ganz woanders.
Was ist passiert? Am Montag sollten die ersten 20 Flüchtlinge in dem Heim in Oberkrämer eintreffen (10 Erwachsene / 10 Kinder). Diese Menschen sind nicht etwa mit einem Bus oder irgendwie organisiert angekommen. Nein - sie erhielten einen Zettel in die Hand, wo sie sich zu melden haben und ein Ticket. Frei nach dem Motto: Sieh zu, wie du von Eisenhüttenstadt zum Heim in Oberkrämer kommst.
Noch Abends haben Helfer aus unserer Initiative Flüchtlinge in Bärenklau "gefunden", sie in die Unterkunft gefahren und ihnen dann noch Essen gebracht. Eine Familie war 7 Stunden aus Eisenhüttenstadt unterwegs, die andere kam aus Frankfurt/Oder. Einige der 20 sind immer noch "verschwunden".
Man stelle sich bitte vor: Eine Frau mit Kindern und ein paar Habseligkeiten steigt gegen 19 Uhr am Bahnhof in Bärenklau bei Regen aus. Kein Deutsch, kein Englisch, dunkel und zu dieser Zeit ist dort niemand auf der Strasse. In einem völlig fremden Land, dessen Sprache man nicht spricht - allein als Frau mit Kindern um 22 Uhr im Regen.
Die traumatischen Erfahrungen in ihrem Heimatland und auf der Flucht führe ich hier gar nicht dezidiert an. Dann laufe "Frau" doch bitte quer durch Bärenklau - welcher Weg ist eigentlich der Richtige - anschließend die Strasse durch den Wald nach Leegebruch. Das sind ca. 2,5 km ohne jegliche Beleuchtung durch den Wald - völlige Finsternis - jeder der die Gegend kennt, weiß wovon ich rede. Ein unhaltbarer und vermeidbarer Zustand.
Vor dem Hintergrund der rassistischen Hetze, die mal wieder am Montag in Dresden verbreitet wurde und brennender Flüchtlingsheime, habe ich größte Sorge, dass irgendwann etwas passiert. Nur - dann ist wieder niemand dafür verantwortlich.
Ach übrigens:
Ein Platz für einen Bus von Berlin nach Hamburg ist ab 7 Euro zu bekommen!
Jörg Ditt
Sprecher Bündnis 90 / Die Grünen-Oberhavel
Abgeordneter der Kreistages Oberhavel
0174 / 9568109
Kategorie
Kommunalpolitik ist unmittelbar und sie muss von den Menschen vor Ort aktiv gestaltet werden können.
Wie kann das gelingen?
Konkrete Antworten bietet das Wahlprogramm der Grünen in Oberkrämer:
Unsere Ziele sind:
Bürgerhaushalt
Finanzausschuss
Sachkundige Einwohner
Wir wollen das Fachwissen der BürgerInnen stärker in die Arbeit der Gemeindevertretung einbinden. Unbegreiflicherweise wurde dies bis dato immer abgelehnt
Umwelt
Transparenz!
Betrachtet man die Politik der Gemeinde in den vergangenen Jahren, so hat man das Gefühl, dass viele Entscheidungen tunlichst unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen wurden. Klientelpolitik, Vereinsmeierei und der - über die Gemeindegrenzen bekannte - sprichwörtliche „Oberkrämer Filz“ sind die Folgen.
Das muss sich ändern! Die Bürger*innen müssen wissen, was sich im Gemeinderat tut
Eine wirklich gute Gemeinde- Homepage, ein gut lesbares Gemeindeblatt in verständlicher und einfacher Sprache, gute Aushänge in den Gemeindeschaukästen und Bürgersprechstunden sind dazu erste Ideen.
Infrastruktur
Wer wächst, muss Vieles genau bedenken, damit es für alle gut wird! Oberkrämer braucht eine Infrastruktur, die sich mitentwickelt, und die sich an veränderte Bedürfnisse anpassen kann.
Dazu zählen:
Gemeinschaft
Generationen sollen sich gegenseitig unterstützen und Neubürger und Alteingesessenen soll gleichermaßen ein Gefühl der Zugehörigkeit ermöglicht werden.
Dazu zählen
Am Ende geht es allen darum, sich in Oberkrämer zuhause zu fühlen, jetzt und in Zukunft. Dazu braucht es die Erkenntnis, gemeinsam aktiv zu werden!
Das wollen die Grünen stärken!
Gemeindevertretung Oberkrämer
Gemeindevertretung Leegebruch
marco.stoelk(at)gruene-ohv.de