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15.02.13 –
Die fortgesetzte Industrialisierung der Landwirtschaft, begleitet vom Verlust von Arbeitsplätzen, hat auch in Oberhavel zu einer erheblichen Schwächung der ländlichen Räume geführt. Die noch vorhandenen bäuerliche Familienbetriebe verfügen nur über einen unbedeutenden Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche Oberhavels. Dominierend sind heute die von der bisherigen Landwirtschaftspolitik in Brandenburg besonders geförderten, konventionellen Großbetriebe. Knapp 90% der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Oberhavel werden von Betrieben mit mehr als 100 ha bewirtschaftet. Das in der Agrarwerbung dominierende Bild einer bäuerlichen Idylle existiert also auch in Oberhavel weithin nicht mehr.
Erforderlich ist eine andere Politik für die ländlichen Räume nicht nur im Bund und dem Land sondern auch in Oberhavel. Sie muss den Ökolandbau als „Gold-Standard“ für das Leitbild einer nachhaltigen Landwirtschaft etablieren und den Anteil des Ökolandbaus an der landwirtschaftlichen Produktion deutlich steigern. Das derzeitige Wachstum reicht nicht aus, um mit der wachsenden Nachfrage der direkt an Oberhavel angrenzenden Metropole Berlin auch nur annähernd Schrtt zu halten.
Die Erzeugung von ökologisch hochwertigen Premiumprodukten war einst Exportschlager der Region. In Oranienburg-Eden hatte vor über 100 Jahren die Reformhausbewegung ihre Wurzeln. Oberhavel kann mit einem Kurswechsel in seiner Landwirtschaftspolitik wieder an diese alten Erfolge anknüpfen und zugleich seine Attraktivität für Touristen deutlich erhöhen. In den ländwirtschaftlich geprägten Räumen Oberhavels könnten mit einem Kurswechsel hin zu einer nachhaltigen und bäuerlichen Landwirtschaft neue zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Fraktion Grüne/FWO fordert daher die Kreisverwaltung auf sich dieser Herausforderung zu stellen und die in ihrem Verantwortungsbereich liegenden Maßnahmen zu ergreifen, um die Attraktivität des ländlichen Raumes zu erhöhen. Dazu zählen:
Oberhavels Kinder sollen frühzeitig lernen, wie ihre Lebensmittel angebaut, gezüchtet, geerntet und verarbeitet werden. Es gilt daher entsprechende Angebote zum Beispiel im Waldhof Zoozen aufzubauen und zu fördern.
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Lena Judick
Gemeindevertreterin
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