23.01.16 – von Jörg Ditt –

Sehr geehrter Herr Becker,

dem OGA vom 23.01.16 (Rubrik Stadtgeflüster) war zu entnehmen, dass Sie ein Gespräch mit den jüngst gewählten Co-Sprechern der Hennigsdorfer Grünen geführt hatten.

In Zeiten, in denen jede Partei händeringend nach Nachwuchs sucht, haben Sie augenscheinlich nichts Besseres zu tun, als auf zwei junge, politisch aktive Menschen einzudreschen. Sie hätten kein politisches Konzept ... keine konkreten Vorhaben ... seien mit sich selbst beschäftigt.

Sorry, Herr Becker, mit 21 Jahren war ich zum Beispiel weit davon entfernt, mich irgendeiner politischen Partei anzuschließen. Hier tun es zwei junge Menschen seit relativ kurzer Zeit; ohne ein großes Gesamtkonzept und ohne die üblichen, geschliffenen - oft völlig inhaltsleeren - Politstatements. Das brauchen sie auch nicht. Die beiden haben Ideen und sind politisch aktiv. Das ist gut und und verdient Respekt.

Leider haben Sie nicht nach diesen Ideen gefragt, sondern augenscheinlich nur versucht, über Ihre Fragen nach den Schwerpunkten des Ortsverbands zu klären, ob die Co-Sprecher sich bereits in die allgemeinen Aufgaben eingearbeitet haben – dies nach ein paar Tagen im Amt! Hier sollte man gerade jungen Politikern doch eine gewisse Einarbeitungszeit zugestehen.

Was Sie mit solchen "Statements" erreichen, ist nur eines: Die jungen Leute werden sich zurückziehen und mit Ihnen wohl nur noch mit großer Vorsicht sprechen - was ich sogar verstehen würde.

Sehr geehrter Herr Becker,

auf diese Weise schrecken wir junge, engagierte Menschen ab, sich politisch einzubringen. Statt deren politisches Engagement zu würdigen und aufzuzeigen, welche - vielleicht auch nur “kleineren” Projekte - Marty Kressin und Sophia Schley vorhaben - holen Sie die Keule raus. Sie schreiben: ... als Schley Auskunft geben soll ... Warum nicht ... Frau Schley wurde gefragt? ...

Etwas mehr Respekt wäre - auch jungen Menschen gegenüber - angebracht. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?