Hohen Neuendorf: offener Brief „Gedenken am Grenzturm“ am 9.11.2019

Offener Brief an den Bürgermeister Hohen Neuendorfs und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

04.11.19 –

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Apelt, sehr geehrter Herr Hartung,

Öffentlichkeit und Stadtverordnete Hohen Neuendorfs wurden anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls am 9.11.2019 zu der Veranstaltung „Gedenken am Grenzturm“ eingeladen. Veranstalter sind die Stadt Hohen Neuendorf und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, außerdem die Stiftung Berliner Mauer sowie das Marie-Curie-Gymnasium.

In der Bürgersprechstunde der SVV am 24.10.2019 wurde bekannt, dass einer der Gründer des Naturschutzturms, der frühere Stadtverordnete Marian Przybilla, der zusammen mit Helga Garduhn in der Zeit nach dem Mauerfall durch den Grundstückskauf den Abriss des ehemaligen Grenzturms verhindert und diesen so für die Naturschutz- und Geschichts-Arbeit der Zukunft gesichert hat, von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit einem „Hausverbot“ belegt ist. Betroffen ist zudem mindestens eine weitere Person, nämlich Dirk Maretzki, der offenbar als Zeitzeuge bei einer ursprünglich geplanten Filmvorführung („This Ain’t California“) auftreten wollte.

Was auch immer die Hintergründe für diese Hausverbote sind, die Bedeutung des Jahrestags des Falls der Mauer, die Bedeutung des Jubiläums des Endes des DDR-Regimes mit all seinen Repressalien, wofür die innerdeutsche Grenze plakativ steht, sollte gesellschaftspolitisch darüberstehen. Es sollte nicht zu einer Vermengung unterschiedlicher Ebenen kommen, und die Stadt sowie die weiteren Mitveranstalter sollten sich hier auch keinesfalls instrumentalisieren lassen.

Wir fordern daher Sie beide in Ihren Funktionen als Bürgermeister der Stadt Hohen Neuendorf und als Vorsitzenden der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auf, dafür zu sorgen, dass am 9.11.2019 allen der Besuch der Veranstaltung – inkl. Einweihung des Memorials auf dem Gelände der SDW - ermöglicht wird. Wir sind eine freie Gesellschaft, in welcher es keine derartigen Ausgrenzungen geben darf.

Wir fordern zudem Sie, Herr Apelt auf, die in Rede stehenden Personen vorbehaltlos zu der Veranstaltung am 9.11.2019 einzuladen. Nur so kann sich „Gedenken am Grenzturm“ als Akt wirklicher Freiheit verstehen lassen.

Hohen Neuendorf, 4.11.2019

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