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2°-Ziel ohne Nahwärmeprojekt Wildbergplatzquartier?

27.11.17 –

Nachlese zur 2. Bürgerinformationsveranstaltung der Stadt Hohen Neuendorf am 22.11.2017

 Über 60% der Endenergie müssen in Hohen Neuendorf für den Wärmesektor aufgewendet werden – dazu zählen zuerst unsere Heizungen. Da ist es nur naheliegend, wenn die Bundesregierung Fördermittel in Milliardenhöhe in den Bau und die Sanierung von energieeffizienten Gebäuden steckt – der Energiebedarf und somit der Verbrauch muss dringend gesenkt werden.

Bei den Energieträgern liegt das größte Potenzial zur CO2-Minderung in der Photovoltaik und der Solarthermie, weniger in der Verbrennung von Biomasse. Zumindest bei dezentralen Anlagen – jedes Haus für sich – sieht das so aus. Die Grundlage für alles Nachdenken über Energieeinsparung ist aber ein energetisch sinnvoll sanierter Gebäudebestand – die Gebäude dürfen künftig per se nicht mehr soviel Heizwärme verlieren wie heute.

Die Heizanlageneffizienz lässt sich durch Nahwärmekonzepte weiter steigern. So wies das Büro Seecon Ingenieure, welches die Nahwärmestudie im Auftrag der Stadt Hohen Neuendorf jetzt abgeschlossen hat schon Ende 2016 nach, dass trotz erforderlichen Baus eines Wärmeverteilnetzes der Wärmepreis in Bezug auf den Primärenergiefaktor über mindestens 20 Jahre hinweg absolut konkurrenzfähig ist gegenüber dezentralen konventionellen Systemen. Es wurde vor allem ein enormes CO2-Einsparpotenzial für die betroffenen kommunalen Gebäude ermittelt: 600 Tonnen CO2 würden jährlich emittiert, wenn Erdgas und Solarthermie zur Beheizung der Gebäude im Plangebiet rund um Rathaus und Wildbergplatz verwendet würden. Aber nur 122 Tonnen wären es, würde ein Nahwärmekonzept mit Biomasse und Erdgas in Kombination betrieben, eine Minderung um 80% (Seecon 2016).

Klimaschutz vor wirtschaftlich kurzsichtigem Gewinnstreben!

Unsere lokalen, regionalen, landes- und bundesbasierten Klimaschutzkonzepte verfolgen nicht das Vorrangziel, die Haushalte kurzfristig zu sanieren, sondern das 1,5 bzw. wenigstens das 2°-Ziel zu erreichen. Damit sollen schlimmere Katastrophen, die die Weltgemeinschaft teuer bezahlen müsste, möglichst dezimiert werden.

Vor diesem Hintergrund bedauern wir, dass die Stadtverwaltung die Idee, ein lokales Wärmenetz aufzubauen, aufgeben will. Durch die Entscheidung, die kommunalen Gebäude Stadthalle, Rathaus, Hort und Grundschule mit jeweils neuen Einzelheizanlagen auszustatten, wurde die Idee eines lokalen Wärmenetzes zuvor leider wirksam ausgebremst. „Es gibt nichts Gutes – außer man tut es“ -  diesen Slogan sollten wir uns nochmal vor Augen führen.

Oliver Jirka

Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen in der SVV Hohen Neuendorf

www.gruene-hohen-neuendorf.de

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