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01.05.24 –
Liebe Leserinnen und Leser,
nachdem der Bürgermeister vor einigen Jahren sämtlich gemeindliche Einrichtungen mit einem „Eintritt für Hunde verboten“-Schild beklebt hat, wurde
dann im letzten Jahr von der Mehrheit des Redaktionsteams beschlossen, dass Hunde
auch keine Artikel mehr schreiben dürfen.
Als Vierpföter mit abgeschlossener Berufsausbildung als zertifizierte Therapiebegleithündin in einer Hausarztpraxis und jahrelanger Erfahrung als aufmerksame Teilnehmerin an Sitzungen der Gemeinde, versteht Naadjyi die Welt nicht mehr aber wir haben uns geeinigt, dass sie mir ihre Erlebnisse und Meinungen mitteilt und ich diese dann an Sie, liebe Leserinnen und Leser weitergebe.
Also, von ihrem letzten Spaziergang brachte sie mir wieder Geschichten mit.
Aufgeregt begann sie zu plapperbellen:
„Frauchen stell Dir vor, ich wollte nach langer Zeit mal wieder am Ende der Jungbornstraße nach dem Rechten schauen. Du weißt schon, weil der AWU ja nach 30 Jahren aufgefallen ist, dass die Müllautos nicht mehr rückwärts fahren dürfen, musste dort -nicht auf Kosten des Kreises, sondern aus dem klammen Glienicker Haushalt - ein Wendekreis gebaut werden. Den wollte ich mir anschauen. Ich bin den Weg über die Düne gegangen, wo am Ende früher diese hübschen Datschen auf Pachtland standen. Alles verrottet und kaputt, statt Waldfährte nur noch Sondermüllgeruch in der Hundenase. Auch das, früher wunderschön gepflegte, Grundstück an der Ecke mit dem hübschen Häuschen, das die Gemeindverwaltung nach Ablauf der Pacht hat abreißen lassen, damit das Grundstück wieder dem Naturschutz zugeführt werde, wollte ich beschnuppern. Frauchen, stell Dir vor: Bungalow weg aber das riesige Betonfundament liegt da mitten in der Naturlandschaft. Da wird doch der Hund in der Pfanne, äh im Wendekreis verrückt. Wie sollen denn da die Füchse ihren Bau buddeln oder die wilden Schweinchen nach Eicheln graben? Kein Wunder, dass die da zu uns in den Garten kommen. Pfote auf´s Herz, dann hätte man das Haus auch lassen können, wär ´ne prima Hundehütte gewesen. Na,ja, vielleicht hätte man es ja auch als kleines Museum nutzen können, oder so. Wie es jetzt ist, ist es einfach zum Jaulen.
Naturschutzgebiet mit kleinem Fehler
Apropos, in lautes Wolfsgeheul hätte ich ausbrechen können, als ich ein paar Schritte weiter, dann zum Eingang in die Moorwiesen am 5.000 Euro teuren Mahnmal mit den Flächensperren aus den Grenzanlagen der DDR gekommen bin. Seit 2019 gammelt das da vor sich hin und mahnt eigentlich nur an die Gleichgültigkeit!
Traurige Erinnerung
Wo wir grad bei ,gleich´ sind: Sag mal Frauchen, da sind doch jetzt Leute, die den
schönen alten Bauernhof gekauft haben. Also, dass da jetzt keine Pferde, Kühe und Schweine mehr wohnen sollen, kann ich noch verstehen, wo so viele Menschen Wohnungen suchen. Aber warum kriegen die jetzt die Erlaubnis so Vieles zu machen, was eigentlich nicht erlaubt ist, während der ältere Herr, der seine Remise in Glienicke zu einer Wohnung ausbauen möchte, diese nun komplett abreißen soll, weil…..ja, warum eigentlich?
Na, ja, wie das Entlein am Dorfteich schon sagte: ,Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere.´
Ach Frauchen, solche Erlebnisse machen mich so müde, ich möcht jetzt nur noch ins Körbchen und ich hör jetzt sowieso lieber mal auf, sonst fühlt sich nachher noch jemand ans Bein gepinkelt.“
Tja, seltsame kommunalpolitische Entscheidungen - wie erklär ich´s meinem Hund?
Petra Bajorat-Kollegger
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