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28.07.17 –
Wer kann Bürgermeister?
Der kleine Unterschied: ehrenamtlicher oder hauptamtlicher Bürgermeister?
Glienicke ist eine sogenannte amtsfreie Gemeinde, was nichts anderes bedeutet, als dass wir nicht gemeinsam mit anderen Orten einem übergeordneten Amt zugehören, sondern unsere Verwaltung selbst innehaben. Deshalb gibt es in unserer Kommune statt eines ehrenamtlichen Bürgermeisters einen hauptamtlichen. Großer Vorteil für den jeweiligen Amtsinhaber: Vorübergehende Verbeamtung und gutes monatliches Einkommen.
Die Aufgaben
Er ist das Oberhaupt der Verwaltung und damit der Dienstvorgesetzte des gesamten Gemeindepersonals. Als gesetzlicher Vertreter der Gemeinde hat er höchste Verantwortung seinen rund 160 Mitarbeitern und noch mehr, den über 12.000 Bürgern von Glienicke gegenüber. Seine vornehmlichste Aufgabe ist die Vorbereitung und Umsetzung der, von den 22 gewählten, ehrenamtlichen Gemeindevertretern gefassten, Beschlüsse.
Die Anforderungen
Eine Amtsperiode dauert acht Jahre. Für Glienicke heißt das: Im September 2017 sind Bürgermeisterwahlen! Aus den zu erfüllenden Pflichten ergeben sich meiner Meinung nach, auch die Anforderungen an die Bewerber. Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, morgens aufzuwachen zu beschließen: Ich will Bürgermeister werden. Auch sich ohne Qualifikationen nur auf seine „Talente" zu berufen, wie es ein Bewerber praktiziert, finde ich suboptimal. Ein bisschen mehr sollte es schon sein. Aber was? Welche Fähigkeiten sollte ein Bürgermeister mitbringen?
Kenntnisse im Bereich Verwaltung sind sicher von Vorteil aber nicht zwingend notwendig, da hier durch die Unterstützung guter Mitarbeiter bis zur Einarbeitung viel überbrückt werden kann. Ein fundiertes Wissen über die politischen Geschehnisse im Ort über die Inhalte des Glienicker Kurier hinaus, halte ich für unabdingbar. Dieses kann zum Beispiel erworben sein durch jahrelange, regelmäßige Anwesenheit oder sogar Mitarbeit in den unterschiedlichen Ausschüssen.
Was sollte sein und was gar nicht geht
Nur mal bei Partikularinteressen gelegentlich bei den Sitzungen vorbeizuschauen, ist sicher keine Basis. Apropos Partikularinteressen - ein Bürgermeister sollte sich für alle Bürger gleichermaßen einsetzen. Unser Ort sollte weder ein überdimensionaler Sportverein, noch ein reines Kinderdorf oder eine ausschließliche Seniorenwohnanlage werden. Alle Bürger und alle Interessen sollten von ihm gleicherweise vertreten werden. Parteiinteressen sollten in den Hintergrund treten. Wobei ich hier weniger ein Problem in der politischen Parteiangehörigkeit sehe. Mir ist ein Kandidat, von dem ich weiß, welcher Partei er angehört und der trotzdem unabhängig und gerecht arbeitet und urteilt lieber als jemand, der sich parteilos gibt und in Wahrheit unter dem Einfluss einer Partei steht und danach handelt.
Was braucht ein(e) Bürgermeister noch?
Erfahrung im Anleiten von mehr als hundert Menschen ist für diesen Posten unverzichtbar. Das Zusammenspiel aller Mitarbeiter untereinander und mit dem Vorgesetzten muss Hand in Hand ablaufen, damit es effektiv funktioniert.
Und ganz wichtig
Das Bürgermeisteramt darf keinesfalls als Lizenz zur Macht gesehen werden! Hier wird kein Alleinherrscher gesucht, sondern jemand, der im Sinne der Bürger agiert.
Die Wahlkampfzeit
In den letzten Wochen hatte es jedoch eher den Anschein, die Belange der Bürger würden im Wahlkampf ausgenutzt, um den „Gegner" mit Dreck zu beschmeißen und sich selbst ins beste Licht zu rücken. Sogar die Mitarbeiter der Verwaltung wurden kritisiert, dass sie mangelhaft arbeiten würden. „Aber unter der richtigen Führung“, der eigenen natürlich, „würde man das schon hinbekommen." Was ist das denn? Geht´s noch?
Unsere Bitte
Liebe Kandidaten/Innen, ein etwas weniger despektierlicher Umgang untereinander und dafür etwas mehr wirkliche Konzeption würden vielleicht echt Eindruck machen und den Wähler überzeugen, das Kreuzchen entsprechend zu platzieren. Wir sind gespannt, was noch so geboten wird, selbst die Möglichkeit weiterer Kandidaten/Innen ist ja noch offen.
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