GRÜNEN Radtour durch Oranienburg - Teilnehmer*innen loben und mahnen

22.05.16 – von Heiner Klemp –

PRESSEMITTEILUNG

Bei bestem Wetter und mit guter Beteiligung fand am Samstag die „verkehrspolitische Radtour“ der Oranienburger Bündnisgrünen statt. Über zwei Stunden fuhren die gut 20 Teilnehmer neun Zwischenstopps in Oranienburg an und diskutierten verkehrspolitische Themen.

Einigkeit bestand darin, dass der von der Stadtverwaltung vorgelegte Verkehrsentwicklungsplan in die richtige Richtung weist, indem er auf Verkehrsberuhigung und Ausbau des Umweltverbundes aus öffentlichem Nahverkehr, Fahrrad- und Fußgängerverkehr setzt.

Unverständnis bestand allerdings darin, dass der Plan in der Umsetzung auf halbem Wege Halt macht. „Vor anderthalb Jahren haben die Stadtverordneten mit großer Mehrheit den Lärmaktionsplan beschlossen“, so Fraktionsvorsitzender Heiner Klemp. Damals seien an den sog. Lärmbrennpunkten im ganzen Stadtgebiet Geschwindigkeitsreduzierungen vorgesehen gewesen. Wenn die Stadtverwaltung dieses nun auf die engere Innenstadt beschränken will, wird das den 2.200 potenziell durch Lärm in ihrer Gesundheit gefährdeten Oranienburger*innen nicht gerecht. „Wir werden sehen, ob es sich beim Lärmschutz um ein reines Lippenbekenntnis gehandelt hat, oder ob die Politik in Oranienburg die Kraft findet, den Schutz der Bevölkerung auch tatsächlich umzusetzen“, so Klemp.

Ebenfalls mit großer Mehrheit hat das Fachgremium, das die Aufstellung des Verkehrsentwicklungsplans begleitet hat, eine weitere Havelbrücke im Zuge der Walther-Bothe-Straße abgelehnt. Dennoch gibt es immer wieder Stimmen, die eine solche Verbindung fordern. Als „Frevel“ bezeichnete ein Teilnehmer der Tour, diese Idee vor Ort. Wo man heute die Vögel zwitschern hört, würde dann eine neue Hauptverkehrsstraße mit 8 bis 12 Tausend Fahrzeugen pro Tag die Mittelstadt zerschneiden, vorbei an zwei Schulen und dem Bürgerzentrum. Die Simulationen der Fachleute haben außerdem ergeben, dass die Brücke keine nennenswerte Entlastung anderer Straßen bedeuten würde. Es ist also folgerichtig, das die Idee einer weiteren Autobrücke zu den Akten gelegt wurde.

Die Tour besichtigte gelungene und weniger gelungene Anlagen für den Radverkehr in Oranienburg. Auch wenn es nach wie vor viele Schwachstellen gibt, muss man auch anerkennen, dass es für den Radverkehr in den letzten Jahren viele Verbesserungen gegeben hat. Teilnehmer mahnten aber dringend Verbindungen der Oranienburger Ortsteile in die Nachbargemeinden an, wie z.B. von Germendorf nach Schwante. Hier muss sich die Stadt verstärkt für einen Ausbau einsetzen.

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