Grüne Oranienburg zum Baumschutz

23.02.17 – von Heiner Klemp (Vorsitzender der Fraktion GRÜNE/B90 Oranienburg) –

Oranienburg will seine Baumschutzsatzung reformieren. Den Schutz von Nadelbäumen abzuschaffen, lehnen die Grünen ab, schlagen aber ein städtisches Baumbudget vor, um im Gegenzug Baumbesitzer zu fördern. Und fordern Bürger auf, Fotos ihrer Lieblingsbäume zu posten unter dem Motto "Mein Freund, der Baum". Oranienburg will seine Baumschutzsatzung reformieren. Den Schutz von Nadelbäumen abzuschaffen, lehnen die Grünen ab, schlagen aber ein städtisches Baumbudget vor, um im Gegenzug Baumbesitzer zu fördern. Und fordern Bürger auf, Fotos ihrer Lieblingsbäume zu posten unter dem Motto "Mein Freund, der Baum".

PRESSEMITTEILUNG

Ein Aufreger ist die Baumschutzsatzung der Stadt Oranienburg. Manche Grundstücksbesitzer fühlen sich gegängelt, anderen geht der Schutz für die Bäume nicht weit genug. Nun soll die Satzung reformiert werden, aber die geplanten Änderungen sind umstritten. In der Stadtverordnetenversammlung stellen sich vor allem die Grünen gegen die Reform. „Wenn die neue Baumschutzordnung so kommt, wie es jetzt geplant ist, werden alle Nadelbäume zum Abholzen freigegeben“, sagt Heiner Klemp, der grüne Fraktionsvorsitzende. Zur Unterstützung startet die Partei parallel eine Internetaktion unter dem Titel „Mein Freund, der Baum“. 

Klemp, der auch als Bürgermeister kandidiert, ergänzt die Ablehnung seiner Partei mit einem konstruktiven Vorschlag: „Wir wollen erreichen, dass die Bürger die Bäume auf ihren Grundstücken gern erhalten. Dabei wollen wir sie auch finanziell unterstützen, denn sie leisten schließlich auch einen Dienst für die Allgemeinheit.“ Dazu, das ist sein Vorschlag, soll ein sogenanntes Baumbudget im Stadthaushalt eingerichtet werden. „Bäume sind ja nicht nur schön, sondern stellen manchmal auch eine Belastung dar“, so Klemp. Das Baumbudget sei insofern auch als eine Art Dankeschön zu verstehen. 

Aber erst einmal steht für den 6. März, wenn die Stadtverordnetenversammlung wieder tagt, die endgültige Entscheidung über die Baumschutzsatzung an. Die könne, glaubt der grüne Bürgermeisterkandidat, noch einmal entscheidend verbessert werden. Im aktuellen Entwurf ist vorgesehen, dass kein Nadelbaum mehr geschützt sei, auch die das Stadtbild bestimmende Waldkiefer genießt keinen Schutz mehr. Selbst um einen völlig gesunden Nadelbaum zu fällen, braucht es dann keine Genehmigung. Nadelbäume werden aber schon bisher öfter gefällt als Laubbäume. In den vergangenen sechs Jahren wurden ungefähr 3.700 Ersatzbäume privat gepflanzt, außerdem hat die Stadt für 240.000 Euro weitere Ersatzpflanzungen durchgeführt, die große Mehrzahl davon als Kompensation für gefällte Nadelbäume. 

Klemp weist außerdem auf eine Absurdität in der Baumschutzsatzung hin, die am 6. März womöglich beschlossen wird: „Einerseits nimmt man Nadelbäume aus der Satzung mit dem Argument, sie hätten den geringeren ökologischen Wert als Laubbäume. Andererseits ist aber geplant, dass gefällte Laubbäume durch Nadelbäume ersetzt werden dürfen.“ Die ersatzgepflanzten Nadelbäume sollen aber, so der aktuelle Entwurf, dann wieder geschützt sein. Das anschließende Chaos und den drohenden Verwaltungsaufwand, will sich der grüne Bürgermeisterkandidat gar nicht vorstellen: „Das ist doch eine Schildbürgerregelung. Wir hätten dann fröhlich verteilt in der ganzen Stadt Nadelbäume mit Schutz und Nadelbäume ohne Schutz nebeneinander stehen. Wer sieht das dem Baum dann noch an? Und wer behält den Überblick?“ 

Ebenso alarmierend findet Klemp den Plan, dass künftig unabhängig von Alter und Größe des gefällten Baumes immer nur ein Baum nachgepflanzt werden muss – und der nur einen Stammumfang von 12 bis 14 Zentimeter haben muss. „Das entspricht einem Durchmesser von gerade mal vier Zentimetern“, sagt der Grüne. „So ein Bäumchen braucht viele Jahrzehnte, bis es ein adäquater Ausgleich sein kann für einen ausgewachsenen Baum.“ 

Aber egal, wie die Stadtverordnetenversammlung entscheiden wird, will Klemp anregen, dass Bürgern die Entscheidung, einen Baum zu erhalten, künftig erleichtert wird. „Oranienburg ist eine Stadt im Grünen, das ist einer unserer großen Pluspunkte“, sagt der Bürgermeisterkandidat. „Das Baumbudget, das wir vorschlagen, wird dabei helfen, diesen grünen Charakter der Stadt zu erhalten.“ Oranienburger können, so schwebt es Klemp und den Grünen vor, Hilfe für die Erhaltung eines Baumes beantragen. Das kann von finanziellen Zuschüssen für Baumpflege wie Beschneidung über den Rat eines Baumexperten bis zu kostenlosen Laubsäcken reichen.

Der Kampf gegen die neue Bauschutzsatzung und für die Baumbudget-Idee wird flankiert „Mein Freund, der Baum“, einer Internetaktion der Grünen. Naturliebhaber sollen ihren Lieblingsbaum aus dem Stadtgebiet, ob gefährdet oder nicht, fotografieren und entweder auf der Facebook-Seite der Grünen posten (www.facebook.com/GrueneOburg) oder per e-Mail schicken (fraktion@remove-this.gruene-oranienburg.de). „Aus den vielen Fotos entsteht dann eine Collage, die deutlich macht, wie wichtig alle Bäume, ob Laub- oder Nadelbäume, nicht nur vielen Menschen, sondern auch für die Lebensqualität in Oranienburg sind“, sagt Klemp. Wer mitreden will bei der Gestaltung der kommenden Baumschutzsatzung, hat dazu nur noch wenige Tage Zeit und kann sich schon am kommenden Montag, den 27. Februar, 19 Uhr, bei der öffentlichen Sitzung der grünen Stadtverordnetenfraktion in der KiC (Julius-Leber-Str. 26) einbringen.

 

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Oranienburg | Pressemitteilung

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