Eine neue Landwirtschaftspolitik für lebendige Dörfer in Oberhavel ist nötig

14.04.14 – von Thomas von Gizycki –

Auch in Oberhavel vollzieht sich ein rasanter Strukturwandel in der Landwirtschaft. Die Preise für Agrarland explodieren - immer mehr Flächen werden von Investoren, die nicht in den Dörfern verwurzelt sind, erworben und bewirtschaftet. Ortsansässige Betriebe und Neugründungen haben dagegen schlechte Karten. Ursache hierfür ist eine verfehlte Agrarpolitik auch und vor Allem in Brandenburg. Anstatt gezielt das Wirtschaften auf dem Land zu fördern, fließen die Fördermittel über ein 2-säuliges System direkt an die landwirtschaftlichen Betriebe. Wer viel Fläche hat, dem wird auch viel gegeben. Die Förderung von Investitionen ist an Mindestsummen gekoppelt. So zwingt diese Politik die örtlich verwurzelten Bäuerinnen und Bauern in einen „Wettbewerb“, den sie nicht gewinnen können. „Wachse oder weiche“ – das ist die Konsequenz dieser Politik, die langfristig mehr Schaden anrichtet als Nutzen stiftet. Folgen dieser Politik sind Spekulationen mit Agrarflächen und eine weitere Intensivierung in der Landwirtschaft. Monokulturen, Überdüngung und chemischer Pflanzenschutz führen dazu, dass das Artensterben in unseren Agrarlandschaften längst zu einem der größten Umweltprobleme Brandenburgs geworden ist und unsere Dörfer allmählich drohen zu veröden.

Das jüngste Beispiel der der Sonnenberger Agrar GmbH ist da nur ein Beispiel von vielen.

Bündnis90/Die Grünen Oberhavel fordern deswegen die Kreisverwaltung in enger Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg und dem Bund erneut dazu auf, sich diesem Prozess endlich entgegen zu stellen und durch geeignete Maßnahmen die regional verankerte, ökologische und nachhaltige Landwirtschaft in Oberhavel zu unterstützen. Dazu gehören für uns:

1.     Die Neuausrichtung der Förderpolitik (EU-Mittel) für den ländlichen Raum mit einem gezielten Existenzförderungsprogramm für nachhaltige und innovative Ansätze in der ländlichen Wirtschaft.

2.     Die Erweiterung des Bildungsangebotes in der Landwirtschaftsschule mit speziellen Angeboten für nachhaltig wirtschaftende Familienbetriebe.

3.     Die Weiterbildung und Sensibilisierung der Mitarbeiter in der Kreisverwaltung für die Besonderheiten und Herausforderungen von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben bzw. Betrieben, die eine Umstellung auf den Ökolandbau planen.

4.     Die Verbesserung und Erhöhung derddd Beratungs- und Unterstützungsangebote im Landkreis speziell für kleinere landwirtschaftliche Familienbetriebe.

Für eine Ökologisierung der Landwirtschaft brauchen wir eine ökologisch orientierte Schulbildung. Es gilt daher entsprechende Angebote zum Beispiel einen Schulbauernhof aufzubauen und zu fördern. Oberhavels Kinder können so frühzeitig lernen, wie ihre Lebensmittel angebaut, gezüchtet, geerntet und verarbeitet werden.

 

Thomas v. Gizycki

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Oberhavel | Pressemitteilung

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