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11.04.21 –
Vor nunmehr fast 20 Jahren wurde die Gemeinde Oberkrämer mit damals rund 9500 Einwohner*innen gegründet. Seitdem wächst Oberkrämer unaufhörlich und beheimatet inzwischen mehr als 12.100 Menschen. Noch 2018 (die MAZ berichtete) wurden für die Gemeinde rund 13.000 Einwohner als Ziel genannt. Mit den neuen Entwicklungen durch den 2019 in Kraft getretenen „Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion“, der Entwicklung des Sommerswalder Dreiecks durch Bonava ab Herbst 2021, der Planung am Schäferweg in Vehlefanz und der Schließung diverser Lücken in allen Ortsteilen, ist diese Marke vermutlich nicht mehr zu halten und eher 14.000 scheinen realistisch.
Auch die umliegenden Orte werden in den kommenden Jahren wachsen. Velten vermutlich mit vergleichbarem Tempo wie Oberkrämer, Kremmen etwas langsamer. Diese Entwicklung ist schon seit Jahren absehbar (man sehe sich nur andere „Achsgemeinden“ an) und doch wurde es bisher vom Landkreis immer abgelehnt, eine Schule in Oberkrämer auch nur ernsthaft zu prüfen. Um der Notwendigkeit einer Schule weiterhin Nachdruck zu verleihen, haben wir, die unterzeichnenden Vertreter*innen aus verschiedenen Parteien in Oberkrämer, uns entschieden unsere inhaltlichen Differenzen in anderen Belangen beiseite zu legen und mit starker Stimme die dringend notwendige Infrastruktur für unsere Gemeinde vom Landkreis Oberhavel einzufordern.
Wir, das sind Sebastian Wolf von DIE LINKE, Jörg Ditt von Bündnis 90/ Die Grünen, Wolfgang Geppert von den Freien Wähler Oberhavel, Dr. Uta Hoffman und Dino Preiskowski von der SPD und Karl-Dietmar Plentz von der BfO. Welchen Einfluss eine gemeinsame Schule auf die Entwicklung unserer Gemeinde bereits hatte, fasste Karl-Dietmar Plentz in dem vor einigen Tagen arrangierten digitalen Treffen gut zusammen: „Der Bau der Grundschule Vehlefanz war für Schwant keine leichte Entscheidung, aber eine Richtige. Dass Oberkrämer sich so gut entwickelt, hat auch damit zu tun, dass die Ortsteile parteiübergreifend zusammengearbeitet haben.“ Uta Hoffmann von der SPD ergänzte diese Aussage damit, „ .. dass eine Schule auch eine identitätsstiftende Funktion hätte und nicht nur der Wissensvermittlung diene. Eine weitere Zentralisierung steht dem klar entgegen.“ Jörg Ditt (Grüne) dazu : „Eine Schule in Trägerschaft der Gemeinde ist weder finanziell noch organisatorisch darstellbar. Der Landkreis ist hier in der Pflicht .Der Landkreis hat die klare Zielrichtung , bestehende Standorte zu vergrößern an statt kleinere Schulen an mehreren Standorten zu errichten .Eine Zentralisierung mag aus logistischen Gründen für den Landkreis seine Berechtigung haben, dies geht aber durch die immer größer werden Schulwege zu Lasten der SchülerInnen –Das halten wir für den falschen Weg.“ Dino Preiskowski stellte außerdem klar, „ … dass es in unserem Aufruf nicht um eine Forderung für eine bestimmte Schulform oder die Festlegung auf ein Grund- oder Flurstück geht. Wir sind grundsätzlich gesprächsbereit.“ Sebastian Wolfs Statement zur bisherigen Entwicklung: „2018 hatte die Gemeindevertreterversammlung mit Unterstützung der anderen Fraktionen bzw. Teilen davon (im Falle der BfO) einem Antrag der Linken zugestimmt, sich für einen eigenen Schulstandort stark zu machen. Dieses Versprechen lösen die damaligen Unterstützer*innen jetzt ein.“
Wir sind uns darin einig, dass es ein „Weiter so“ in der Entwicklung der Schullandschaft Oberhavels nicht geben darf. Oberkrämer will nicht nur einfach eine Schule. Oberkrämer BRAUCHT eine Schule. Die Kapazitätsgrenzen der Kindertagesstätten, wie auch der bestehenden beiden Grundschulen in Oberkrämer sind bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt erreicht. Teilweise kann eine Betreuung nur noch mittels Ausnahmegenehmigungen gewährleistet werden. Die Zuzüge der beplanten Bebauungsgebiete sind in der aktuellen SEP nicht enthalten, bedürfen aber einer dringenden Berücksichtigung für die bevorstehende mittelfristige Planung. Selbstverständlich müssen alle Beteiligten über die Details sprechen. Egal, ob es um die Schulform, den Standort oder die Finanzierung geht. Eins muss aber klar sein: Ein weiteres Übergehen Oberkrämers im SEP des Landkreises wird unserer Gemeinde in vielerlei Hinsicht massiv schaden und ist damit schlicht inakzeptabel.
In einem ersten Schritt sollte der Landkreis die von Herrn Weskamp Anfang des Jahres im Kreisbildungsausschuss angekündigte Bürgerbeteiligung erklären, da trotz Nachfrage bisher kein Konzept über den Ablauf veröffentlicht wurde. Ende April soll es im Bildungsausschuss dazu Informationen geben, wie die Beteiligung im Mai realisiert werden soll. Das ist zum einen sehr kurzfristig und andererseits vermutlich auch eine zu kurz bemessene Zeitspanne, um ein umfassendes Bild zu gewinnen. Die digitalen Umstände, mit der wir alle zwangsweise seit einem Jahr konfrontiert sind, bieten alle Möglichkeiten, um die Breite der Bevölkerung (nicht nur in Oberkrämer) an diesem wichtigen Aspekt der Entwicklung mitwirken zu lassen. Diese sollte der Landkreis dringend nutzen.
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