Nicht mit uns: Gegen den Missbrauch der Friedlichen Revolution 1989 im Wahlkampf

Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) versucht im Wahlkampf die Revolution von 1989 für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Mit Parolen wie „Vollende die Wende“ unterstellt sie, die Revolution von 1989 sei nicht erfolgreich gewesen. Zugleich behauptet sie, in der Bundesrepublik herrschen heute ähnliche Verhältnisse wie in der DDR. In der beigefügten Offenen Erklärung „Nicht mit uns: Gegen den Missbrauch der Friedlichen Revolution 1989 im Wahlkampf“ vom 20. August 2019 verwahren sich an den 89er Geschehnissen aktiv beteiligte Bürger und Bürgerinnen gegen solche absurden Gleichsetzungen und Aneignungsversuche der Revolution von 1989. Darunter befinden sich zahlreiche Prominente des öffentlichen Lebens. Frank Ebert für die Robert-Havemann-Gesellschaft Uwe Schwabe für das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Ilko-Sascha Kowalczuk für die Erstunterzeichner

23.08.19 –

Nicht mit uns: Gegen den Missbrauch der Friedlichen Revolution 1989 im Wahlkampf

Die Friedlichen Revolutionen der Jahre von 1989 bis 1991 in Ostmitteleuropa und der DDR

traten für die grundlegenden Menschenrechte ein und führten zum Sturz des Kommunismus

in Mittel- und Osteuropa. Diese Revolutionen leiteten eine globale „Zeitenwende“ ein und

ermöglichten die Einigung Europas. Entscheidend waren das Zusammenwirken der Bürgerbewegung

und der Menschen auf den Straßen sowie der Wille, sich der Diktatur nicht mehr

zu beugen. In einem glücklichen Moment unserer Geschichte zwangen sie mit ihrem Mut,

ihrer Friedfertigkeit und Wahrhaftigkeit die Diktatoren in die Knie, sie stürzten die Berliner

Mauer und ermöglichten die Vereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990.

Mit der Wiedervereinigung erfüllten sich die Ziele der Revolution: Demokratie, Freiheit,

Rechtsstaatlichkeit, offene Grenzen, ein geeintes Europa und Wahrung der Menschenrechte.

Wenn heute die „Alternative für Deutschland“ versucht, die DDR mit der jetzigen Bundesrepublik

gleichzusetzen und ihre Führung versucht, sich als Vollender einer angeblich unvollkommenen

Revolution anzupreisen sowie zum Aufstand aufzurufen, so wird hier eine Geschichtslüge

verbreitet. Die DDR war eine kommunistische Diktatur, und die Bundesrepublik

ist eine freiheitliche Demokratie. Wer diese Unterschiede nicht anerkennt, verharmlost die

SED-Diktatur. Deutschland braucht keine Revolution 2.0, wir werden nicht unterdrückt, wie

es die Staatssicherheit im Auftrag der SED praktizierte. Wir lehnen Parolen wie: „Hol Dir Dein

Land zurück – vollende die Wende!“, die etwa die Brandenburger AfD im Wahlkampf einsetzt,

ab. Das ist bereits unser Land!

Für die Demagogen der AfD sind wir 1989 nicht auf die Straße gegangen. Wir haben ein

Land, in dem noch viel zu ändern und zu verbessern ist. Das ist in der Demokratie immer so.

Demokratie ist anstrengend, weil viele Interessen um den besten Weg gemeinsam ringen.

Lasst uns gemeinsam anstrengen, lasst uns gemeinsam die garantierten Grundrechte im

Grundgesetz verteidigen und lasst uns gemeinsam nach Verbesserungen für unsere Gesellschaft

suchen. Dafür brauchen wir keine Spalterpartei wie die AfD. Spaltung hatten wir in

Deutschland lange genug!

18. August 2019

 

Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner:

Marianne Birthler

Frank Ebert

Rainer Eckert

Ralf Hirsch

Freya Klier

Ilko-Sascha Kowalczuk

Gerd Poppe

Werner Schulz

Uwe Schwabe

Annette Simon

Weitere Unterzeichnerinnen und Unterzeichner:

Albani, Bernd

Albrecht-Schatta, Britta

Arndt, Susan

Arnold, Michael

Beckmann, Lukas

Bertram, Andreas

Bickhardt, Stephan

Böttger, Martin

Braun, Matthias

Breustedt, Christian

Brüning, Uschi

Buntrock, Hans-Jürgen

Döring, Hans-Joachim

Eigenfeld, Katrin

Eisel, Matthias

El-Manhy, Jasmin

Eppelmann, Rainer

Fischbeck, Hans-Jürgen

Florath, Bernd

Gill, David

Goertz, Joachim

Hegen, Iduna

Heidemeyer, Helge

Heinisch-Kirch, Michael

Hoffmann, Martin

Hübner-Schmid, Katharina

Hüchtker, Ingrid

Kallenbach, Gisela

Kaminsky, Anna

Kasparick, Ulrich

Kellner, Michael

Klähn, Martin

Krone, Tina

Kruczek, Manfred

Krüger, Thomas

Laudan, Ulrike

Lehmann, Uwe

Leucht, Christoph

Liefers, Jan Josef

Lindenberger, Thomas

Lindner, Günter

Lindner, Uta

Lühmann, Michael

Maaß, Ekkehard

Maaß, Wilfriede

Mahler Walther, Kathrin

Manertz, Rainer

Martin, Marko

Meckel, Markus

Miosga, Margit

Morawe, Petra

Neubaur, Caroline

Neubert, Ehrhart

Neubert, Hildigund

Nitsche, Wolfgang

Nooke, Günter

Oltmanns, Gesine

Otto, Andreas

Otto, Frank

Peters, Norbert

Piesche, Peggy

Pingel-Schliemann, Sandra

Plotzitzka, Liane

Poppe, Grit

Quadflieg, Roswitha

Reiche, Steffen

Richter, Frank (Leipzig)

Richter, Heike

Richter, Matthias

Rohde, Martin

Rothe, Aribert

Rothe, Sigrid

Rüddenklau, Wolfgang

Schatta, Mario

Scheer, Udo

Schefke, Siegbert

Schinowsky, Heide

Schmid, Eberhard

Schönfeldt, Sabine

Schröder, Matthias

Schröder, Richard

Schuhmann, Annette

Schuller, Wolfgang

Schulz, Werner

Sengespeick-Roos, Christa

Sengewald, Barbara

Sengewald, Matthias

Sommer, Günter

Sonntag, Ingrid

Soubeyrand, Manuel

Stognienko, Michael

Storck, Christine

Storck, Matthias

Templin, Wolfgang

Thierse, Wolfgang

Tief, Juliane

Troyke, Karsten

Voigt, Birgit

Voigt, Joachim

von Kirchbach, Friederike

Wegner, Bettina

Weil, Francesca

Weißhuhn, Reinhard

Kategorie

Oberhavel | Stellungnahme | Wahlen

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