Warum ist die Entwicklung des Wildbergplatzes so spannend?

18.03.14 –

Mehrere Faktoren machen den Bereich um den Wildbergplatz interessant: das Gebiet befindet sich im verkehrsgünstig gelegenen Zentrum der Stadt, ist bislang planungsrechtlich kaum geregelt und bietet zugleich aufgrund des Flächenangebotes (allein rund 9.000 m² Brutto-Geschossfläche auf dem Wildbergplatz möglich!) ein hohes Entwicklungspotenzial. Viele Flächen gehören der Stadt, d.h. Hohen Neuendorf kann nicht nur in Ausübung seiner Planungshoheit, sondern auch in der Vergabe der Grundstücke sehr weitreichend die Entwicklung mitbestimmen. Die Fäden für diese Mitbestimmung laufen in der Stadtverordnetenversammlung zusammen – wir können und müssen also richtige Stadtentwicklungspolitik betreiben, und diese soll auf guten Fundamenten stehen.


Positiv hervorzuheben ist die Planungsgeschichte der jüngeren Zeit: aus der AG Rathaus, die außerparlamentarisch Anfang 2011 erstmals tagte, entwickelte sich die Idee, einen größeren Bereich um das Rathaus herum städtebaulich zu betrachten. Da die Analysen oder gar konkrete Planungen nicht von der AG Rathaus geleistet werden konnten, entstand fraktionsübergreifend die Idee, einen  städtebaulichen Wettbewerb auszuloben, aus welchem heraus auch der Standort für eine Rathauserweiterung entwickelt werden sollte. Dieser Prozess war von Beginn an öffentlich, und nicht Wenige diskutierten über die Monate hinweg mit.
Fast ein Jahr sollte es dann noch dauern, bis auf gemeinsamen Antrag von Stadtverein und Bündnis90/ Die Grünen endlich der „Städtebauliche Ideenwettbewerb“ ausgelobt und durchgeführt wurde – Rathauskomplex und Wildbergplatz mittendrin! Für die Rathauserweiterung ist die heiße Phase der Ideenfindung in vollem Gange: 25 Architekturbüros beteiligen sich derzeit an einem Realisierungswettbewerb, der uns am 4.4.2014 (Preisgerichtssitzung) hoffentlich einen patenten Siegerentwurf präsentieren wird.

Der Wildbergplatz profitiert jetzt von diesem Verfahren und vom Zeitplan. Die Bauverwaltung hat sehr zügig die Aufstellung des Bebauungsplans 56.1 Wildbergplatz vorbereitet, der notwendige Aufstellungsbeschluss wurde mit ordentlicher Mehrheit gefasst. Im Stadtentwicklungsausschuss und in einer Bürgerinformationsveranstaltung wurde schon über den Vorentwurf diskutiert. Diese beherzte vorgehensweise begrüßen wir Grüne ausdrücklich! Die in den letzten Jahren gewonnene Sensibilität darf aber nicht unter den Tisch fallen:

  • in dem Leitbildprozess haben wir erarbeitet: Wir sind „die grüne Stadt am blauen Band der Havel“! Wir sind der „grüne I-Punkt“ Berlins!
  • im Verkehrsentwicklungsplan haben wir erkannt: der Wildbergplatz ist von den meistbefahrenen Straßen umgeben. Es ist laut, die Luft ist nicht die beste. Wie können wir überhaupt an den Platz gelangen, wo lassen wir unsere Autos stehen?
  • im Demografieworkshop nahmen wir unweigerlich zur Kenntnis: Wir werden immer älter! und: Wie wollen wir im Alter wohnen? Wie können in unserer kleinen Stadt überhaupt Alternativen zum Einfamilienhaus – auch für mehrere Generationen miteinander – aussehen?
  • im Klimaschutzkonzept mussten wir feststellen: unser „ökologischer Fußabdruck“ ist viel zu groß! Verdichteter Wohnungsbau könnte ein Konzept sein, ein energiesparendes, weniger freiflächenverbrauchendes Quartier der kurzen Wege zu entwickeln!
  • in der regelmäßig geführten Haushaltsdebatte werden uns die Grenzen des finanziellen Engagements
  • aufgezeigt! Kann und soll sich die Kommune aktiv am Wohnungsbau beteiligen?
  • Wäre gar das Handlungsfeld Sozialer Wohnungsbau eine Option für die Zukunft?

Aus diesen Faktoren heraus fordern wir Grüne für die Entwicklung des Wildbergplatzes:

  • Entwicklung des Planungsgebietes und des Umfeldes mit einer für Hohen Neuendorf angemessenen Urbanität : bauliche Verdichtung an den Rändern Triftstraße, Karl-Marx-Straße, vor allem Verdichtung an der Oranienburger Straße gegenüber Kaufland
  • öffentliche Nutzungen im Erdgeschoss Oranienburger Straße/ Karl-Marx-Allee
  • keine Planung aus der „Windschutzscheiben-Perspektive“: Entwicklung eines Wohnumfeldes mit möglichst geringem PKW-Anteil – Anbindung an den ÖPNV und Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer optimieren
  • Verzicht auf Tiefgaragen – diese treiben die Kosten in die Höhe und geben Großprojekten Vorschub. Großprojekte wollen wir nicht, denn diese verhindern Vielfalt!
  • Umbau der Triftstraße zur Anliegerstraße, Unterführung der Oranienburger Straße autofrei, wie es der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs vorschlägt
  • Freihalten des „Block“-Innenbereiches, Schaffung halböffentlicher und privater Rückzugsräume
  • auf diesen Flächen, Erhalt des Baumbestandes
  • Entwicklung mit mindestens 80% Wohnungsanteil am Standort
  • Schaffung eines Angebotes an 2-3-Zimmer-Wohnungen, Mietwohnungen, „behutsamen Geschosswohnungsbauten“, Mehrgenerationenhäusern oder „neuer und alternativer Wohnformen“ (Zitat Leitplanke III des Leitbildprozesses)
  • die Stadt sollte mit ihrer Grundstücksvergabepolitik einen guten Wohnungs-Angebotsmix und genossenschaftliche Eigentumsmodelle fördern.
  • über die Regelungsmöglichkeit des Bebauungsplanes hinaus soll die Stadt unter Ausschöpfung der rechtlichen Möglichkeiten Einfluss nehmen auf möglichst hohe energetische Standards der Bauten, auf Nachhaltigkeit, eine umweltentlastende Nahwärmeversorgung und auf die Gewinnung und Verwendung regenerativer Energien!


Machen Sie mit! Beteiligen Sie sich mit Einwendungen am Bebauungsplanverfahren oder teilen Sie uns Ihre Meinung mit. Nutzen wir gemeinsam die Chance, ein neues Quartier zu schaffen, an dem sich viele Menschen für viele Jahrzehnte wohl fühlen.

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