Neues Wohnen in Lehnitz – Ost: Bau- und Stadtentwicklungsausschuss Hohen Neuendorf empfiehlt nachhaltigen Wohnungsbau auf dem ehemaligen Kasernenareal!

20.04.19 –

Seit Abzug der Bundeswehr vor 15 Jahren liegen In Lehnitz Ost nahe des S- Bahnhofs weitläufige erschlossene Flächen brach. Durch das ehemalige Kasernenareal verläuft die Gemarkungsgrenze zwischen Oranienburg und Borgsdorf. Auf der Oranienburger Seite ist seit 2015 die kreiseigene OHBV aktiv, nach Sanierung und Bezug der Flüchtlingsunterkünfte werden die leerstehenden Plattenbauten zu Wohnungsbauten umgewandelt und vermietet.

Das hat Bündnis 90/ DIE GRÜNEN schon 2015 veranlasst, für den Borgsdorfer Teil einen Antrag auf Abschluss des interkommunalen Bebauungsplanverfahrens Nr. 37 „Ehemalige Kaserne Lehnitz, Stadtteil Borgsdorf“ in der Stadtverordnetenversammlung Hohen Neuendorf einzubringen. Doch dieser ist seither im Sande verlaufen.

4 Jahre sind vergangen, die Wohnungsnachfrage in Oberhavel ist nicht geringer geworden. Die Stadtverordnetenversammlung Oranienburg hat am 25.2.2019 auf Antrag der OHBV die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 133 „Wohnquartier am Mühlenbecker Weg“ in Lehnitz Ost beschlossen – leider ohne sich im Vorfeld mit Hohen Neuendorf abzustimmen. Auf der Oranienburger Seite sollen nach Abschluss des Verfahrens bis zu 300 Wohnungen entstehen, die bereits sanierten Wohnblöcke eingerechnet.

Alles vor Ort

Die S-Bahn wenige Gehminuten entfernt, die Erweiterung der Lehnitzer Grundschule in Planung, ein Sportplatz mit Sporthalle, eine mittelfristig geplante Kita sowie die weiterführende Schule, Verkehrsflächen, Fernwärme und ein geplanter Supermarkt – es fehlt an nichts. Der St. Barbara-Saal, das Kulturhaus der ehemalige Märkischen Kaserne, könnte Teil eines Bürger- zentrums sein und sollte nicht abgerissen werden. Der Weg ist frei für eine ganzheitliche Be- trachtung von „Lehnitz Ost“.

Grüner wohnen

Mit einer gering-mittel verdichteten Wohnbebauung auf Borgsdorfer Gemarkung, etwa durch Reihenhäuser, Doppelhäuser oder Hausgruppen, ergänzt durch Gewerbeflächen entlang des Mühlenbecker Wegs, kann dieser neue Stadtteil zu einem landschaftsnahen, sehr gut ange- bundenen interkommunalen Quartier werden – bei gleichzeitiger Entsiegelung!

Die Bündnisgrünen regen dabei an, sich auch mit autofreien/ autoarmen Konzepten zu beschäftigen – eine neue Siedlungsplanung müsste Bike- und Carsharing-Konzepte berücksichtigen und weniger den privaten motorisierten Individualverkehr. Ein modernes „Service- Angebot“ von Wohnen und Mobilität im 21. Jahrhundert.

Aufstellungsbeschluss Bebauungsplan Nr. 68 „Wohnen und Gewerbe am Mühlenbecker Weg, Stadtteil Borgsdorf“ empfohlen!

Am 11. April haben die Ausschüsse für Stadtentwicklung und Umwelt sowie Bauen, Ordnung und Sicherheit in ihrer gemeinsamen Sitzung den Antrag der Grünen und den darauf basierenden Bebauungsplan-Aufstellungsbeschluss der Verwaltung empfohlen. Dabei entbrannte sich eine Debatte um das Wörtchen „autofreies“ Wohnen im Antragstext. Ziel der Planung sei es jedoch, so Jirka, sich in der weiterführenden Städtebauplanung mit einer neuen Mobilität unter Nutzung der Standortvorteile auseinanderzusetzen, daher wurde der Antragstext geändert in „möglichst autoarm“. Nun muss die Stadtverordnetenversammlung noch beschließen, wofür Bündnis 90/ DIE GRÜNEN überzeugt werben möchten.

Um eine vernetzte Siedlungsplanung zu erreichen, müssen Oranienburg und Hohen Neuendorf sich nun dringend zusammensetzen. Zwei benachbarte Wohnquartiere in Lehnitz Ost, die etwa durch Gewerbebauten voneinander isoliert sind, wären stadträumlich fatal, so Oliver Jirka. Auch muss die notwendige Infrastruktur auf den Prüfstand – es können nur so viele Wohnun- gen entwickelt werden, wie für die öffentlichen sozialen Angebote auch verträglich sind. Für uns Grüne eine Selbstverständlichkeit.

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